Ein VektorraumV über den reellen ZahlenR (oder den komplexen ZahlenC) heißt ein normierter Vektorraum oder kürzer normierter Raum, wenn es eine Abbildung∣∣⋅∣∣:V→R gibt, welche die folgenden Eigenschaften besitzt:
∣∣a∣∣>0 für alle a=/0
∣∣λa∣∣=∣λ∣∣∣a∣∣ für alle λ∈R und a∈V (Homogenität)
Wir wissen ex=k=0∑∞k!xk ist gleichmäßig konvergent auf [a,b]. Daraus folgt, die Folge(pn)n mit pn(x)=k=0∑nk!xk∈P ist eine Cauchyfolge bezüglich ∣∣⋅∣∣∞ ist. Angenommen ∃p∈P mit ∣∣pn−p∣∣→0⇒∣p(x)−ex∣≤∣∣p(x)−pn(x)∣∣∞+∣∣pn(x)−ex∣∣∞n→∞0. Damit ist p(x)=ex, was ein Widerspruch zu unserer Annahme steht, da die Exponentialfunktion kein Polynom ist ex∈/P.
Beispiel
Der Raum C([0,1]) mit der Norm∣∣f∣∣1=0∫1∣f(t)∣dt ist nicht vollständig.
Beweis
Für m≥2 definieren wir fm(t):=⎩⎪⎪⎪⎨⎪⎪⎪⎧0m(t−21)10≤t<2121≤t<21+m1=:amam≤t≤1.
Es ist ∣∣fm∣∣1=0∫1∣fm(t)∣dt=0∫210dt+21∫m1+21m(t−21)dt+m1+21∫11dt=m[21t(t−1)]21m1+21+21−m1=21−21m1. Sei n>m⇒∣∣fn−fm∣∣1=21(m1−n1)≤m1→0⇒(fn)n ist Cauchyfolge. Annahme: Es existiert ein f∈C([0,1]) mit ∣∣fn−f∣∣1→0. Dann ist ∣∣fn−f∣∣1=0∫21∣f(t)∣dt+21∫am∣fn(t)−f(t)∣dt+am∫1∣1−f(t)∣dt Für n→∞ geht am→21 und damit gilt: 0∫21∣f(t)∣dt=0und21∫1∣1−f(t)∣dt=0. Die Funktionf muss also die Gestalt f(t)=⎩⎪⎨⎪⎧01:0<t≤21:21<t≤1 haben, was einen Widerspruch zu der Annahme f sei stetig darstellt.
Es gibt Dinge, die den meisten Menschen unglaublich erscheinen, die nicht Mathematik studiert haben.
Archimedes
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