Minkowskische Ungleichung
Satz 1662 (Minkowskische Ungleichung)
∣∣x+y∣∣p≤∣∣x∣∣p+∣∣y∣∣p
oder ausgeschrieben mit
x=(x1,…,xn) und
y=(y1,…,yn)
(j=1∑n∣xj+yj∣p)p1 ≤(j=1∑n∣xj∣p)p1+(j=1∑n∣yj∣p)p1
Beweis
Zuerst zeigen wir die Gültigkeit der
Ungleichung für die "pathologischen" Fälle
p=1 und
p=∞.
Für
p=1 ergibt sich
j=1∑n∣xj+yj∣≤k=1∑n∣xk∣+m=1∑n∣ym∣, was einer Aufsummation von
Dreiecksungleichungen für reelle Zahlen entspricht.
Für
p=∞ erhalten wir die
Ungleichung für die
Maximumnorm maxj=1…n∣xj+yj∣≤maxj=1…n∣xj∣+maxj=1…n∣yj∣. Um diese
Ungleichung zu verifizieren, nehmen wir an, dass
Maximum von
∣xj+yj∣ wird für
j=m angenommen. Dann erhalten wir unter Benutzung der
Dreiecksungleichung für reelle Zahlen die folgende Ungleichungskette:
maxj=1…n∣xj+yj∣ =∣xm+ym∣ ≤∣xm∣+∣ym∣ ≤maxj=1…n∣xj∣+maxj=1…n∣yj∣.
∣xj+yj∣p=∣xj+yj∣∣xj+yj∣p−1 ≤(∣xj∣+∣yj∣)∣xj+yj∣p−1 =∣xj∣⋅∣xj+yj∣p−1+∣yj∣⋅∣xj+yj∣p−1
Und nach dem Aufsummieren:
j=1∑n∣xj+yj∣p≤j=1∑n∣xj∣∣xj+yj∣p−1 +j=1∑n∣yj∣∣xj+yj∣p−1.
(1)
Wir wählen
q:=p−1p, so dass
p1+q1=1 ist, und wenden auf die beiden rechten Seiten von
(1) die
Höldersche Ungleichung an:
j=1∑n∣xj∣∣xj+yj∣p−1≤(j=1∑n∣xj∣p)p1(j=1∑n(∣xj+yj∣p−1)q)q1
und
j=1∑n∣yj∣∣xj+yj∣p−1≤(j=1∑n∣yj∣p)p1(j=1∑n(∣xj+yj∣p−1)q)q1.
Nun ist
(p−1)q=p und damit erhält
(1) die Form
j=1∑n∣xj+yj∣p≤⎝⎜⎜⎜⎛(j=1∑n∣xj∣p)p1+(j=1∑n∣yj∣p)p1⎠⎟⎟⎟⎞(j=1∑n∣xj+yj∣p)q1.
Dividieren wir nun durch die rechte Seite und benutzen
p1=1−q1, so ergibt sich die Behauptung
(j=1∑n∣xj+yj∣p)p1 ≤(j=1∑n∣xj∣p)p1+(j=1∑n∣yj∣p)p1.
Seit der Zeit der Griechen bedeutet "Mathematik" zu sagen, "Beweis" zu sagen.
N. Bourbaki
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