Neumann-Reihe
In der
Mathematik ist eine
Neumann-Reihe eine Reihe der Form
n=0∑∞Tn, wobei
T:X→X ein stetiger Operator auf einem
normierten Raum X ist und
T0:=IdX.
Die Reihe entspricht formal einer
geometrischen Reihe und ist nach dem Mathematiker Carl Gottfried Neumann benannt, der sie 1877 in der Potentialtheorie verwendete. Sie findet u.a. Anwendung in der
Funktionalanalysis zum Lösen von Operatorgleichungen und ist wichtig bei der Untersuchung von stetigen Operatoren, vgl.
Spektrum (Operatortheorie).
Eigenschaften
Sei
(X,∥∥) ein
normierter Raum und
T:X→X ein stetiger Operator.
- Falls die Neumann-Reihe n=0∑∞Tn im Raum L(X) bezüglich der Operatornorm konvergiert, dann ist Id−T invertierbar und es gilt (Id−T)−1=n=0∑∞Tn.
- Die Neumann-Reihe konvergiert, falls (X,∥⋅∥) ein Banachraum ist und für die Operatornorm ∥T∥<1 gilt.
Es sind auch schwächere Voraussetzungen bekannt, unter denen die Reihe konvergieren kann.
Invertierbarkeit ist offen
Seien
B,B′ zwei
Banachräume und
S:B→B′ ein invertierbarer Operator. Dann gilt für jeden weiteren Operator
T:B→B′: Gilt für den Abstand in der
Operatornorm von
S zu
T die Abschätzung
∥T−S∥=q∥S−1∥−1 mit
0<q<1, so ist
T ebenfalls
invertierbar und die Inverse hat die
Operatornorm
- ∥T−1∥≤1−q1∥S−1∥.
Zum Beweis: Es wird
T=S(I−(I−S−1T)) zerlegt und auf den zweiten Faktor die
Neumann-Reihe angewandt. Die Konvergenz ist gesichert, denn nach Voraussetzung gilt:
- ∥I−S−1T∥≤∥S−1∥∥S−T∥≤q<1.
Literatur
Jede Wissenschaft bedarf der Mathematik, die Mathematik bedarf keiner.
Jakob I. Bernoulli
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