Die ebenfalls gebräuchliche Definition der algebraischen Zahlen als Nullstellen von Polynomen mit ganzzahligen Koeffizienten ist äquivalent zur oben angegebenen. Jedes Polynom mit rationalen Koeffizienten kann durch Multiplikation mit dem Hauptnenner der Koeffizienten in eines mit ganzzahligen Koeffizienten umgewandelt werden. Die Nullstellen sind in beiden Darstellungen des Polynoms identisch.
Polynome mit rationalen Koeffizienten kann man normieren, indem man alle Koeffizienten durch den Koeffizienten an dividiert. Nullstellen von normierten Polynomen, deren Koeffizienten ganzzahlig sind, nennt man ganzalgebraische Zahlen.
Grad und Minimalpolynom einer algebraischen Zahl
Für viele Untersuchungen algebraischer Zahlen ist der im folgenden definierte Grad und das Minimalpolynom einer algebraischen Zahl wichtig.
mit n≥1, ak∈Q erfüllt, aber keine derartige Gleichung geringeren Grades, dann nennt man n den Grad der algebraischen Zahl x. Damit sind alle rationalen Zahlen vom Grad 1.
Die Zahl n ist gleichzeitig der Grad des Polynomsf, dem so genannten Minimalpolynom von x.
Beispiele
Beispielsweise ist 2 eine algebraische Zahl, denn sie ist eine Lösung der Gleichung x2−2=0. Ebenso ist die imaginäre Einheiti als Lösung von x2+1=0 algebraisch.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde bewiesen, dass die Kreiszahlπ und die Eulersche Zahle nicht algebraisch sind. Von anderen Zahlen, wie zum Beispiel π+e, weiß man bis heute nicht, ob sie algebraisch oder transzendent sind.
Der Körper der algebraischen Zahlen ist algebraisch abgeschlossen, d. h. jedes Polynom mit algebraischen Koeffizienten besitzt nur algebraische Nullstellen. Dieser Körper ist ein minimaler algebraisch abgeschlossener Oberkörper von Q, und ist damit ein algebraischer Abschluss von Q. Man schreibt ihn oft als Q (für "Abschluss von Q"; verwechselbar mit anderen Abschlussbegriffen) oder als A (für "Algebraische Zahlen"; seltener verwendet).
Dieser Körper hat viele Automorphismen, und jeder davon liefert eine Einbettung in die komplexen ZahlenC. Das heißt, es gibt keine kanonische Einbettung, sondern man hat bei der Zuordnung von algebraischen Zahlen zu komplexen Zahlen gewisse Freiheiten. So kann man z.B. die Nullstellen des Polynomsx2+1 innerhalb des Körpers der algebraischen Zahlen nicht voneinander unterscheiden und man hat die Wahl, welche der beiden man als imaginäre Einheiti bezeichnet. Die andere Nullstelle dieses Polynoms ist dann eindeutig bestimmt und hat den Wert −i. Aber auch nach dieser Festlegung hat man für andere Polynome noch Freiheiten, ihre Nullstellen auf komplexe Zahlen abzubilden.
Im Rahmen der Galoistheorie werden diese Zwischenkörper untersucht, um so tiefe Einblicke über die Lösbarkeit oder Nicht-Lösbarkeit von Gleichungen zu erhalten. Ein Resultat der Galoistheorie ist, dass zwar jede komplexe Zahl algebraisch ist, die man aus rationalen Zahlen durch Verwendung der Grundrechenarten +,-,*,/ und Ziehen n-ter Wurzeln (n eine natürliche Zahl) erhalten kann (man nennt solche Zahlen "durch Radikale darstellbar"), umgekehrt aber algebraische Zahlen existieren, die man nicht in dieser Weise darstellen kann; alle diese Zahlen sind Nullstellen von Polynomen des Grades = 5.
Algebraische Zahlen, die sogar Nullstellen eines normierten Polynoms mit ganzzahligen Koeffizienten sind, heißen algebraische Ganzzahlen oder ganzalgebraische Zahlen. Die ganzalgebraischen Zahlen, die rational sind, sind genau die ganzen Zahlen. Die ganzalgebraischen Zahlen bilden einen Unterring der algebraischen Zahlen. Zur Ganzheit allgemein siehe Ganzheit (kommutative Algebra).
Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.