Die Delta-Distributionδ ist eine singuläre Distribution. Das heißt, sie kann nicht durch eine gewöhnliche Funktion erzeugt werden, obwohl sie oft wie eine solche geschrieben wird. Es gilt:
hat den Grenzwert (vergleiche z. B. die nebenstehende Animation)
Gw(x):=lima→0δa(x)={0∞x=/0x=0,
was zu dem verschwindenden IntegralR∫Gw(x)dx=0 führen würde. Denn das Verhalten in nur einem Punkt fällt bei Integralen gewöhnlicher Funktionen nicht ins Gewicht.
Diese Reihe konvergiert, da die Testfunktion φ kompakten Träger hat und daher nur endlich viele Summanden ungleich null sind. Eine äquivalente Definition ist
ΔT=n∈Z∑δnT,
wobei das Gleichheitszeichen als Gleichheit zwischen Distributionen zu verstehen ist. Die Reihe auf der rechten Seite konvergiert dann bezüglich der Schwach-*-Topologie. Auf die Konvergenz von Distributionen wird im Abschnitt Konvergenz näher eingegangen. Das in der Definition auftretende T ist eine reelle Zahl, die man als Periode des Dirac-Kamms bezeichnet. Anschaulich ist der Dirac-Kamm also aus unendlich vielen Delta-Distributionen zusammengesetzt, die im Abstand T zueinander stehen. Der Dirac-Kamm hat im Gegensatz zur Delta-Distribution keinen kompakten Träger. Was dies genau bedeutet, wird im Abschnitt kompakter Träger weiter unten erklärt.
Radon-Maße
Mit M(Ω) wird die Menge aller Radon-Maße bezeichnet. Sei μ∈M(Ω) Nun kann man mittels
μ↦(φ∈D(Ω)↦Ω∫φ(x)dμ(x))
jedem μ eine Distribution zuordnen. Auf diese Weise kann man M(Ω)stetig in D′(Ω) einbetten. Ein Beispiel für ein Radon-Maß ist das Dirac-Maß δ. Für alle A⊂Ω ist es definiert durch
δ(A):={1,0,falls 0∈A,sonst
Identifiziert man das Dirac-Maß mit der erzeugenden Distribution
Dies ist eine singuläre Distribution, da der Integralausdruck im lebesgueschen Sinn nicht definiert ist und nur als cauchyscher Hauptwert existiert. Dabei steht die Abkürzung PV für principal value.
Diese Distribution wird meist zusammen mit der Dispersionsrelation limϵ→0+x−iϵ1=PV(x1)+iπδ(x) benutzt, wobei alle Distributionen, insbesondere δ(φ) und T(φ), wie angegeben durch verallgemeinerte Funktionen ausgedrückt sind und i die imaginäre Einheit bedeutet. Diese Beziehung verbindet in der linearen Antwort-Theorie Real- und Imaginärteil einer Antwortfunktion, siehe Kramers-Kronig-Beziehungen. (An dieser Stelle wird angenommen, dass die Testfunktionen φ komplex sind, also ∈C, und auch die gerade angesprochenen Antwortfunktionen; aber das Argument x soll nach wie vor reell sein, obwohl natürlich x-iϵ komplex ist, und nicht reell.)
Oszillierendes Integral
Für alle Symbole a∈S1,0m(Ω×Rn) wird durch das oszillierende IntegralI(a)(x)=Rn∫ei⟨x,ξ⟩a(x,ξ)dξ eine Distribution erzeugt. Diese Distribution wird zumeist durch die Integraldarstellung Rn×Rn∫ei⟨x,ξ⟩a(x,ξ)φ(x)d(x,ξ) beschrieben. Oszillierende Integrale konvergieren im Allgemeinen jedoch nicht im lebesgueschen Sinn.
Das Buch der Natur ist mit mathematischen Symbolen geschrieben.