Aus der Eulerschen Formel können wir eine allgemeine Formel für die Potenzierung von komplexen Zahlen ableiten, die Moivresche Formel oder Formel von Moivre:
zr=∣z∣reri(φ+2kπ)
Hierbei ist r∈R eine beliebige reelle Zahl und φ=arg(z) das Argument. Wenn r nicht ganzzahlig ist, ist die Potenz oder Wurzel nicht eindeutig, daher das 2kπ Glied. Die Lösung mit dem kleinsten positiven φ wird Hauptwert genannt.
(Für einen strengen Existenzbeweis siehe Satz A4KD)
Neben dem Hauptwert mit dem Argument3π gibt es weitere Lösungen für die beiden Argumente π und 35π. Die dazugehörigen Lösungen sind:
2(cos(3π)+isin(3π))=1+3i
2(cosπ+isinπ)=−2
2(cos(35π)+isin(35π))=1−3i
Quadratwurzeln
Für eine komplexe Zahlz sind die beiden Lösungen von z ununterscheidbar. Es gibt also nicht wie im Reellen eine positive Wurzel, die man im Allgemeinen mit derWurzel identifiziert.
Sei w=u+iv und w2=z. Also u2−v2+2uvi=x+iy, was die beiden Gleichungen
x=u2−v2 y=2uv
ergibt. Dieses Gleichungssystem muss nach u,v aufgelöst werden.
Es ist ∣z∣=∣w2∣=∣w∣2=u2+v2, also ∣z∣+x=u2+v2+u2−v2=2u2 und ∣z∣−x=u2+v2−(u2−v2)=2v2, womit sich u=±2∣z∣+x und v=±2∣z∣−x. Die Probe für x ergibt x=u2−v2=2∣z∣+x−2∣z∣−x=x und für y erhält man y=2uv=2⋅2∣z∣+x⋅2∣z∣−x=(∣z∣+x)(∣z∣−x)=∣z∣2−x2=y2. Diese Gleichung gilt genau dann, wenn das Vorzeichen der Wurzel mit dem Vorzeichen von y übereinstimmt. Daher kommt der sgn-Term in Formel (1). Ist z in trigonometrischer Darstellung gegeben, dann ergibt sich nach Anwendung der Moivreschen Formel für die Quadratwurzel die Darstellung