Folgen und Reihen im Komplexen
Analog zu
reellen Folgen definieren wir eine
komplexe Zahlenfolge als
Abbildung φ:N→C. Ganz allgemein können viele Sätze aus der Theorie der
reellen Zahlenfolgen auf
komplexe Zahlenfolgen übertragen werden.
Definition Konvergenz
Sei
(zn) eine
Folge in
C und
w∈C.
(zn) konvergiert gegen
w
- :⇔∣zn−w∣→0 für n→∞
Schreibweise:
- limn→∞zn=w oder zn→w (n→∞)
(zn) konvergiert
:⇔ ∃w∈C mit
zn→w(n→∞)
Satz 16K2 (Eigenschaften komplexer Konvergenz)
- limzn=z⇔limℜzn=ℜz und limℑzn=ℑz
Eine komplexe Zahlenfolge konvergiert also genau dann, wenn die reellen Folgen bestehend aus Realteil und Imaginärteil konvergieren.
- limzn=z⇔limzn=zn
Beweis
(i) Dies folgt aus
max{∣ℜz∣,∣ℑz∣}≤∣z∣≤2max{∣ℜz∣,∣ℑz∣} (
Satz 5228E).
(ii) Wegen
∣zn−z∣=∣zn−z∣=∣zn−z∣.
□
Satz 16R9 (Cauchykriterium im Komplexen)
Sei
(zn) eine
Folge in
C. Dann gilt:
- (zn) konvergiert ⇔ ∀ε>0∃n0(ε)∈N∀n,m≥n0∣zn−zm∣<ϵ.
Beweis
"
⇐": Sei
(zn) eine
Cauchy-Folge in
C. Wegen
Satz 5228E gilt:
max{∣ℜzn−ℜzm∣,∣ℑzn−ℑzm∣}≤∣zn−zm∣≤∣ℜzn−ℜzm∣+∣ℑzn−ℑzm∣ Also sind
(ℜzn) und
(ℑzn) Cauchy-Folgen in
R. Somit existieren
u,v∈R mit
ℜzn→u und
ℑzn→v. Nach
Satz 16K2 gilt dann:
zn→u+iv.
□
Folgerung 16K3 (Komplexe Zahlen als vollständiger metrischer Raum)
So seltsam es auch klingen mag, die Stärke der Mathematik beruht auf dem Vermeiden jeder unnötigen Annahme und auf ihrer großartigen Einsparung an Denkarbeit.
Ernst Mach
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