Komplexer Logarithmus
Riemannsche Fläche der komplexen Logarithmus-Funktion, die Blätter entstehen aufgrund der Mehrdeutigkeit
Analog zur reellen Definition heißt jede
komplexe Zahl w, welche die Gleichung
- ew=z
- e2kπi=1,k∈Z
- w′=w+2kπi
- ew′=ew+2kπi=ew⋅e2kπi=ew⋅1=z
Um Eindeutigkeit zu erreichen, schränkt man
w auf einen Streifen in der
komplexen Zahlenebene ein. Man kann z. B. den Streifen
- {w∈C:−π<Imw≤π}
- w=ln∣z∣+i(argz+2kπ),k∈Z
Für
k=0 hat man dann den
Hauptzweig des
Logarithmus:
- lnz=ln∣z∣+iargz
ln ist nicht
stetig auf
C∖{0}. Entfernt man jedoch die negative reelle Achse, so ist
ln auf dem
Gebiet
- C∖{x∈R:x≤0}
stetig und sogar holomorph. Allgemeiner gilt dies für alle einfach zusammenhängenden,
offenen Teilmengen von
C∖{0}.
- ln(−x)=ln∣−x∣+iarg(−x)=lnx+iπ,x∈R+
Man muss jedoch beachten, dass
im Komplexen die Rechenregeln für
Logarithmen nicht immer gelten, sondern nur noch modulo
2πi. Es gilt dann beispielsweise nicht notwendig
- lnx+lny=ln(x⋅y),
wegen
- ln(−1)+ln(−1)=2πi=/0=ln1=ln((−1)⋅(−1))
Und auch die Gleichung
- y⋅lnx=lnxy
ist nicht notwendig erfüllt, was durch das Gegenbeispiel
- 2πilne=2πi=/0=ln1=ln(e2πi)
verdeutlicht wird.
Beispiele
1)
ln(1)=2kπi
2)
ln(−1)=ln∣−1∣+πi+2kπi=(2k+1)πi
3)
ln(i)=ln∣i∣+2πi+2kπi =(21+2k)πi
4)
ii=ilni=i(21+2k)πi=−(21+2k)π
Erstaunlich an diesem Beispiel ist, dass das Ergebnis eine
reelle Zahl ist.
Man darf nicht das, was uns unwahrscheinlich und unnatürlich erscheint, mit dem verwechseln, was absolut unmöglich ist.
Carl Friedrich Gauß
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