Spiegelungen
Bestimmte Arten von
Kongruenzabbildungen der Zeichenebene in sich werden als
Spiegelungen bezeichnet.
Punktspiegelung
Halbieren der Verbindungsstrecke; Halbdrehung
Es handelt sich um eine
Abbildung, die durch einen
Punkt Z (Spiegelpunkt, Zentrum) gegeben ist. Die
Spiegelung am
Punkt Z ordnet jedem
Punkt P der Zeichenebene oder jedem
Punkt des Raumes einen Bildpunkt P' zu, der dadurch bestimmt ist, dass die Verbindungsstrecke [PP'] vom
Punkt Z halbiert wird.
Zuweilen wird die
Punktspiegelung auch als
Inversion bezeichnet; man beachte jedoch, dass die Bezeichnung
Inversion häufig für eine andere
Abbildung, die
Spiegelung an einem
Kreis, benutzt wird.
Eine
Punktspiegelung hat genau einen
Fixpunkt (das heißt einen
Punkt, den die
Abbildung unverändert lässt), nämlich das Zentrum Z.
Fixgeraden (also die
Geraden, die die
Abbildung in sich selbst überführt) sind genau die
Geraden durch Z. Eine beliebige
Gerade g wird auf eine zu g parallele
Gerade (Bildgerade) g' abgebildet.
In der Ebene ist die
Punktspiegelung am Zentrum Z gleichbedeutend mit einer
Drehung um 180° bezüglich eines Drehzentrums Z.
Punktspiegelungen sind geraden-, längen- und winkeltreu, also
Kongruenzabbildungen. Jede
Punktspiegelung lässt sich ersetzen durch zwei hintereinander ausgeführte Achsenspiegelungen, wobei die Achsen dieser
Spiegelungen durch das Zentrum Z gehen und zueinander senkrecht sind.
Achsenspiegelung
Rechtwinkliges Halbieren, Änderung des Umlaufsinns, Fixgeraden (rot und blau)
Die Achsenspiegelung (auch
Geradenspiegelung) ist durch eine
Gerade a (
Spiegelachse oder kurz
Achse) gegeben. Sie ordnet jedem
Punkt P einen Bildpunkt P' zu, der dadurch bestimmt ist, dass die Verbindungsstrecke [PP'] von der Achse a rechtwinklig halbiert wird.
Die
Fixpunkte einer Achsenspiegelung sind genau die
Punkte von a. Man spricht daher auch von der
Fixpunktgeraden a. Die
Fixgeraden der Achsenspiegelung sind genau die Achse a selbst sowie alle Lotgeraden zur Achse. Im räumlichen Fall gibt es auch
Fixebenen, nämlich die zur Achse a orthogonalen Ebenen.
Auch die Achsenspiegelung ist eine
Kongruenzabbildung. Wenn zwei kongruente Objekte vorliegen, können diese in jedem Fall durch
Komposition (Verkettung, Hintereinanderausführung) von höchstens drei Achsenspiegelungen ineinander übergeführt werden. Die Achsenspiegelung kann deshalb als ein Grundbegriff der metrischen
Geometrie verwendet werden.
In der Ebene ist zu beachten, dass durch eine Achsenspiegelung der Umlaufsinn eines
Dreiecks geändert wird. Sie ist also keine eigentliche "
Bewegung", das heißt, sie kann nicht durch eine physikalische
Bewegung verwirklicht werden, ohne dass das Objekt die Ebene verlässt.
Im dreidimensionalen Raum entspricht die Achsenspiegelung einer
Drehung um 180° um die Spiegelachse. Ein Objekt, das zusammen mit der Spiegelachse in einer Ebene liegt, wird dabei in die gleiche Ebene "umgeklappt"; dies ist die
Bewegung, die bei der Beschränkung auf eine Ebene nicht möglich war.
Seit man begonnen hat, die einfachsten Behauptungen zu beweisen, erwiesen sich viele von ihnen als falsch.
Bertrand Russell
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