Zentrische Streckung
Unter einer
zentrischen Streckung versteht man in der
Geometrie eine
Abbildung, die alle
Strecken in einem bestimmten, gegebenen Verhältnis vergrößert oder verkleinert, wobei die Bildstrecken jeweils zu den ursprünglichen
Strecken parallel sind.
Zentrische Streckungen sind spezielle Ähnlichkeitsabbildungen.
Definition
Gegeben seien ein
Punkt Z der Zeichenebene oder des Raumes und eine
reelle Zahl m=/0. Die
zentrische Streckung mit
Zentrum Z und
Streckungsfaktor (
Abbildungsfaktor)
m ist diejenige
Abbildung der Zeichenebene beziehungsweise des Raumes in sich, bei der der Bildpunkt
P′ eines
Punktes P folgende Eigenschaften besitzt:
- Z,P und P′ liegen auf einer Geraden.
- Für m>0 liegen P und P′ auf derselben Seite von Z, für m<0 auf verschiedenen Seiten.
- Die Streckenlänge ZP′ ist gleich dem ∣m∣-fachen der Streckenlänge ZP.
Die beiden Skizzen zeigen die Anwendung zweier
zentrischer Streckungen (mit
m=3 und
m=−0,5) auf jeweils ein
Dreieck ABC.
Eigenschaften
- Zentrische Streckungen sind geraden- und winkeltreu, aber im Allgemeinen nicht längentreu.
- Die Bildstrecke einer beliebigen Strecke hat die ∣m∣-fache Länge.
- Eine beliebige geometrische Figur wird auf eine Figur mit dem m2-fachen Flächeninhalt abgebildet.
- Ein beliebiger Körper wird auf einen Körper mit dem ∣m∣3-fachen Volumen abgebildet.
- Die zentrischen Streckungen mit einem bestimmten Zentrum bilden algebraisch gesehen eine Gruppe.
Spezialfälle
Für
m=1 ergibt sich die
identische Abbildung (Identität), für
m=−1 eine
Punktspiegelung. Der Fall
m=0 ist nicht erlaubt, da sonst alle
Punkte denselben Bildpunkt hätten, nämlich das Zentrum.
Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott geschaffen, alles andere ist Menschenwerk.
Leopold Kronecker
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