Gruppen

Eine Gruppe G=(G,)\bm G=(G,\circ) besteht aus einem Grundbereich GG und einer binären Operation :G×GG\circ: G \times G \rightarrow G, die je zwei Elementen a,bGa,b \in G ein Element aba \circ b zuordnet. Dabei sollen folgende Eigenschaften gelten:
  1. Assoziativität a(bc)=(ab)ca \circ (b \circ c) = (a \circ b)\circ c für alle a,b,cGa,b,c \in G
  2. Existenz eines neutralen Elements (Einselement) eG:ea=ae=a\exists e\in G: e\circ a= a\circ e=a für alle aGa\in G
  3. Existenz inverser Elemente aG:aG:aa=aa=e\forall a\in G: \exists a' \in G : a \circ a'= a' \circ a = e
Man schreibt für das inverse Element aa' auch a1a^\me in Anlehnung an die Multiplikation der reellen Zahlen.
Anschaulich beschreibt eine Gruppe eine Menge mit einer Rechenoperation. Für diese Rechenoperation gelten einige Eigenschaften, die die Bezeichnung Rechenoperation erst sinnvoll erscheinen lassen.
 
 

Satz 5827A (Eindeutigkeit von neutralem und inversem Element)

In einer Gruppe sind das neutrale Element und das inverse Element eines Gruppenelements eindeutig bestimmt.

Beweis

Obwohl wir in der Definition lediglich die Existenz eines neutralen Elements fordern, ist es auch eindeutig bestimmt. Denn, wenn ee' ein zweites neutrales Element mit eee' \neq e ist, dann gilt e=ee=ee=e\circ e'=e', was im Widerspruch zu unserer Behauptung ist.
Analog ist auch das inverse Element immer eindeutig bestimmt. Seien aa' und a\overline a inverse Elemente zu einem aGa\in G, wobei gelte aaa'\neq \overline a. Es gilt aa=ea \circ a' = e und somit auch aaa=ae=a\overline a \circ a \circ a'=\overline a\circ e=\overline a, also (aa)a=a(\overline a \circ a) \circ a'=\overline a und da a\overline a inverses Element zu aa ist aa=e\overline a \circ a=e und damit gilt a=aa'=\overline a, im Widerspruch zur Annahme aaa'\neq \overline a. \qed
Die Anzahl der Elemente nennt man Ordnung der Gruppe und bezeichnet sie mit ord(G)\ord(G). Ist die Ordnung endlich so heißt die Gruppe endlich, andernfalls heißt sie unendlich.

Das ist ein Mittel, das Paradies nicht zu verfehlen: auf der einen Seite einen Mathematiker, auf der anderen einen Jesuiten; mit dieser Begleitung muß man seinen Weg machen, oder man macht ihn niemals.

Friedrich der Große

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