Eigenschaften konvexer und konkaver Funktionen
Graph
Verhältnis konvex und konkav
Umkehrfunktion
- f(tf−1(u)+(1−t)f−1(v))≤tu+(1−t)v.
- tf−1(u)+(1−t)f−1(v)≤f−1(tu+(1−t)v),
- tf−1(u)+(1−t)f−1(v)≥f−1(tu+(1−t)v),
Konvexität und erste Ableitung
- f ist genau dann konvex, wenn ihre Ableitung f′ wachsend ist, und genau dann streng konvex, wenn f′ streng monoton wachsend ist. f ist genau dann konkav, wenn ihre Ableitung f′ fallend ist, und genau dann streng konkav, wenn f′ streng monoton fallend ist.
- Konvexe Funktionen liegen oberhalb der Tangente, also f(x+h)≥f(x)+hf′(x), wobei für streng konvex f(x+h)>f(x)+hf′(x) für h=/0 gilt. Aus dieser Beziehung folgt beispielsweise die Verallgemeinerung der Bernoullischen Ungleichung (1+x)r≥1+rx für reelle r mit r≤0 oder r≥1.
- Konkave Funktionen liegen unterhalb der Tangente, also f(x+h)≤f(x)+hf′(x), wobei für streng konkav f(x+h)<f(x)+hf′(x) für h=/0 gilt. Aus dieser Beziehung folgt beispielsweise die Verallgemeinerung der Bernoullischen Ungleichung (1+x)r≤1+rx für reelle r mit 0≤r≤1.
- Eine konvexe(konkave) Funktion ist fast überall differenzierbar
Konvexität und die Ableitung
Konvexität und zweite Ableitung
- f ist genau dann konvex, wenn f′′ nichtnegativ ist. Ist f′′ positiv, ist also f linksgekrümmt, so ist die Funktion streng konvex; bei streng konvexen Funktionen kann die zweite Ableitung aber einzelne Nullstellen haben, wie das Beispiel f(x)=x4 für x=0 zeigt.
- f ist genau dann konkav, wenn f′′ nichtpositiv ist. Ist f′′ negativ, also f rechtsgekrümmt, so ist die Funktion streng konkav; bei streng konkaven Funktionen kann die zweite Ableitung aber einzelne Nullstellen haben, wie das Beispiel f(x)=−x4 für x=0 zeigt.
- f ist genau dann konvex, wenn die Hesse-Matrix von f positiv semidefinit ist. Ist die Hesse-Matrix von f positiv definit, so ist f strikt konvex.
- f ist genau dann konkav, wenn die Hesse-Matrix von f negativ semidefinit ist. Ist die Hesse-Matrix von f negativ definit, so ist f strikt konkav.
Extremwerte
Da konvexe bzw.
konkave Funktionen die Eindeutigkeit von Extremwerten sicherstellen, spielen sie in der nicht-linearen
Optimierung eine wichtige Rolle.
Verknüpfungen
Linearkombination
Grenzwert
Der
Grenzwert einer punktweise konvergenten
Folge konvexer (konkaver)
Funktionen ist auch wieder eine konvexe (konkave)
Funktion. Ebenso ist die Summe einer punktweise konvergenten Reihe konvexer (konkaver)
Funktionen auch wieder eine konvexe (konkave)
Funktion.
Supremum konvexer Funktionen
- f(x):=supα∈Afα(x)
Für das
Infimum gilt das nicht, wie das Beispiel
f1(x)=1,f2(x)=x zeigt.
Infimum konkaver Funktionen
- f(x):=infα∈Afα(x)
Für das
Supremum gilt das nicht, wie das Beispiel
f1(x)=1,f2(x)=x zeigt.
Jensensche Ungleichung
Der Fall t<0 bzw. t>1
Für
t<0 oder
t>1 dreht sich das Ungleichheitszeichen um, für
konvexe Funktionen gilt dann also
- f(tx+(1−t)y)≥tf(x)+(1−t)f(y)
sofern
u:=tx+(1−t)y noch im
Intervall I (bzw. in der
konvexen Menge C) ist. Um das zu sehen sei beispielsweise
t>1, dann gilt
x=t1u+tt−1y, wegen Konvexität also
- f(x)=f(t1u+tt−1y)≤t1f(u)+tt−1f(y), somit
- tf(x)+(1−t)f(y)≤f(u)=f(tx+(1−t)y).
Konvexität und Stetigkeit
- f(2x+y)≤2f(x)+f(y);
es reicht sogar, dass für ein beliebiges, aber fixes
λ mit
0<λ<1
- f(λx+(1−λ)y)≤λf(x)+(1−λ)f(y)
für alle
x,y aus
I gilt.
Ich glaube, daß es, im strengsten Verstand, für den Menschen nur eine einzige Wissenschaft gibt, und diese ist reine Mathematik. Hierzu bedürfen wir nichts weiter als unseren Geist.
Georg Christoph Lichtenberg
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