Polstellen 
 Eine einpunktige Definitionslücke einer 
Funktion wird als 
Polstelle (
Pol) bezeichnet, wenn die Funktionswerte in jeder 
Umgebung des 
Punktes betragsmäßig beliebig groß werden. Eine 
Polstelle ist dadurch ausgezeichnet, dass sich die 
Punkte in einer 
Umgebung nicht chaotisch verhalten, sondern in einem gewissen Sinne gleichmäßig gegen 
unendlich streben. 
 Ordnung einer Polstelle  
 Die Ordnung einer 
Polstelle wird durch eine 
natürliche Zahl ausgedrückt und ist die Entsprechung zur Vielfachheit einer 
Nullstelle. Je höher die Ordnung ist, umso schneller streben die Funktionswerte betragsmäßig gegen 
unendlich. Zusätzlich wird zwischen gerader und ungerader Ordnung unterschieden. Jede 
Polstelle einer rationalen Funktion hat eine endliche, eindeutig bestimmte Ordnung. Ist 
f==P(x)/Q(x) ein 
rationale Funktion, bei der die 
stetig behebbaren Definitionslücken herauskürzt wurden. Dann hat 
f in 
x0 genau dann eine 
Polstelle k-ter Ordnung, wenn 
Q dort eine 
k-fache 
Nullstelle hat, oder anders formuliert, wenn 
1/f in 
x0 eine 
k-fache 
Nullstelle hat. Ebenso spricht man von einem Pol der Ordnung 0, wenn 
f dort keine 
Polstelle hat. 
 Verhalten des Graphen  
 Der Graph der 
Funktion verschwindet bei Annäherung an die 
Polstelle im Unendlichen und besitzt dort eine senkrechte 
Asymptote. Das genaue Verhalten wird durch die Ordnung der 
Polstelle festgelegt. Je höher die Ordnung ist, umso steiler erscheint der Graph. 
Bei einer ungeraden Ordnung spricht man auch von einer 
Polstelle mit Vorzeichenwechsel, der Graph springt aus dem positiven in den negativen 
Bildbereich oder umgekehrt. 
Bei einem Pol gerader Ordnung liegt der Graph auf beiden Seiten der 
Polstelle im 
Bildbereich mit dem gleichen Vorzeichen. Man spricht dann auch von einer 
Polstelle ohne Vorzeichenwechsel. 
 Beispiele  
 Die 
Funktion f(x)=x21 hat einen Pol 2. Ordnung bei 
x=0. 
Die 
Funktion f(x)=(x−2)31 hat einen Pol 3. Ordnung bei 
x=2. 
Die 
Funktion f(x)=x3+x2−x−1x+2=(x+1)2(x−1)(x+2) hat für 
x=−1 eine 
Polstelle der Ordnung 2 und für 
x=1 eine 
Polstelle 1. Ordnung. 
Die 
Funktion f(x)=x3+x2−x−1x2+3x+2=(x+1)2(x−1)(x+2)(x+1) hat für 
x=−1 und 
x=1 Polstellen der Ordnung 1. 
Scherzhafte Beispiele haben manchmal größere Bedeutung als ernste.
			Michael Stifel
 
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