Euler-Mascheroni-Konstante
Die
Euler-Mascheroni-Konstante (nach Leonhard Euler und Lorenzo Mascheroni) ist eine mathematische Konstante, die als der
Grenzwert limn→∞(Hn−lnn)
mit der
harmonischen Reihe Hn=k=1∑nk1=1+21+31+…+n1
festgelegt ist.
Von Leonhard Euler mit dem Buchstaben
c bezeichnet, wird die
Euler-Mascheroni-Konstante heute allgemein mit dem
griechischen Buchstaben γ notiert. Sie ist nicht zu verwechseln mit der
Eulerschen Zahl e.
Ihr Wert wird wie folgt angegeben:
γ = 0,57721566490153286060651...
Trotz großer Anstrengungen ist es bis heute unbewiesen, ob diese Zahl rational oder
irrational, ob sie algebraisch oder
transzendent ist. Es wird aber stark vermutet, dass sie wie
π zumindest eine
irrationale Zahl ist. Den ersten konkreten Beweisversuch hierzu hat 1926 Paul Emile Appell mit Hilfe der unten genannten Entwicklung von Joseph Ser unternommen.
Im Gegensatz zur
Kreiszahl π, die jeweils bei Umfang und Fläche eines
Kreises mit rationalem
Radius auftritt, ist für die Eulersche Konstante außerhalb der
Mathematik kein Beispiel eines direkten Vorkommens bekannt. Natürlich gibt es viele praktische Probleme, die auf die Summierung der endlichen
harmonischen Reihe Hn führen (wie z.B. das Problem der optimalen Sitzreihen-Erhöhung in Theatern, Kinos,...). Da es sich immer um
endlich viele Sitzreihen handelt, kommt kein Grenzübergang
n→∞ zustande, der für das Auftreten von
γ erforderlich wäre. (Beim
Kreis, der aus
unendlich vielen
Punkten gebildet wird, ist ein solcher Grenzprozeß bereits enthalten.)
Die Eulersche Konstante tritt in der
Mathematik sehr häufig und manchmal auch ganz unerwartet in unterschiedlichen Teilgebieten auf. Hauptsächlich tritt sie bei Grenzwertprozessen der
Differential- und Integralrechnung auf. Das Auftreten läßt sich (wie auch bei anderen mathematischen Konstanten) so unterteilen:
lims→1(ζ(s)−s−11)=γ. Hierbei bezeichnet
ζ(s) die Riemannsche Zeta-Funktion.
2. In Entwicklungen spezieller
Funktionen, z.B. bei der Reihenentwicklung des Integrallogarithmus von Leopold Schendel.
3. Integraldarstellungen. Hier gibt eine äußerst reichhaltige Fülle, z.B.:
γ=−0∫1ln(−ln(x))⋅dx
γ=−0∫∞e−xlnx⋅dx
4. Reihendarstellungen sind im Gegensatz zu
π prinzipiell seltener. Als Beispiele von
Reihen mit rationalen Gliedern sind nur die
Reihen von Euler, Vacca, Ramanujan und Joseph Ser bekannt. An
Reihen mit irrationalen Gliedern gibt es unzählige
Variationen deren Glieder aus rational gewichteten Werten der Riemannschen Zetafunktion
ζ(2),ζ(3),… bestehen.
In der Mathematik gibt es keine Autoritäten. Das einzige Argument für die Wahrheit ist der Beweis.
K. Urbanik
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