Zyklische Gruppen
Wir überlegen, wie die von einem Element
a erzeugte
Gruppe G aussieht. Die
Gruppen dieser Art heißen
zyklische Gruppen.
Endlicher Fall
Zuerst nehmen wir an, die
Gruppe sei
endlich und
ord(G)=n.
Nehmen wir jetzt
n>1 an.
In
G liegen dann die folgenden Elemente
e=a0,a1,a2,…,an,an+1,…. Da
G endlich ist, muss
ak=al für gewisse
k,l∈N. ObdA. gelte
k>l, dann ist auf Grund der
Potenzgesetze ak−l=e.
Sei
m die kleinste Zahl, für die
am=e. Wenn
i,j<m und
i=/j, dann gilt
ai=/aj. (Andernfalls wäre
ai−j=a0=e im Widerspruch dazu, dass
m die kleinste Zahl mit
am=e.)
Damit bildet
⟨a⟩=({e,a,a2,…,am−1},∘) eine
Untergruppe von
G. Andererseits ist
G als von
a erzeugte
Gruppe die kleinste
Untergruppe, die
G und damit
⟨a⟩ enthält. Es gilt also
G=⟨a⟩ und folglich
am=an=e.
Unendlicher Fall
Im Unendlichen Fall besteht die
zyklische Gruppe C∞ aus den folgenden Elementen
{,a−n,…,a−2,a−1,e,a,a2,…,an,}. Man überzeugt sich wieder leicht, dass diese Elemente alle verschieden sind.
Denn wenn
ai=aj für
i=/j, dann ist
ai−j=e und für
k=i−j erhielten wir mit
Ck eine endliche
Untergruppe von
C∞, die von
a erzeugt wäre, im Widerspruch zur Annahme, dass
a die unendliche
Gruppe C∞ erzeugt.
Die Ergebnisse über zyklische Gruppen fasst der folgende Satz zusammen.
Satz 5328B (Zyklische Gruppen)
Die von einem Element
a erzeugten
Gruppen heißen
zyklische Gruppen.
Sie haben im endlichen Fall die Form
Cn={e,a,a2,…,an−1}, wobei
n die kleinste
natürliche Zahl ist, für die
an=e gilt.
Im unendlichen Fall gilt:
C∞:={ak∣k∈Z} und die
Gruppe ist
isomorph zur additiven
Gruppe der
ganzen Zahlen C∞≅(Z,+).
Beweis
Die Wohldefiniertheit der zyklischen Gruppen ergibt sich aus obigen Überlegunben.
Satz 5328B stellt sicher, dass es im endlichen Fall für jede Ordnung wenigstens eine
Gruppe gibt. Für
Gruppen mit Primzahlordnung können wir sogar festhalten:
Satz 5328E
Sei
G eine
Gruppe mit
ord(G)=p und
p eine
Primzahl, dann ist
G zyklisch.
Beweis
Sei
e=/g∈G beliebig gewählt. Dann gilt nach
Satz 5211C ord⟨g⟩∣ord(G)=p, also
ord⟨g⟩=p wegen
p ist
Primzahl. Dann gilt aber
⟨g⟩=G.
□
Eine mathematische Wahrheit ist an sich weder einfach noch kompliziert, sie ist.
Émile Lemoine
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