Folgen und Konvergenz in metrischen Räumen
Sei
(X,d) ein
metrischer Raum. Eine
Abbildung a:N→X heißt
Folge. Schreibweisen:
(an)n∈N (an) (an)n=1∞ (a(n))n∈N (a1,a2,…)
Konvergenz
Sei
(X,d) ein
metrischer Raum. Eine
Folge (an)⊂X heißt genau dann
konvergent, wenn es ein
a∈X derart gibt, dass für alle
ε>0 ein
nε∈N mit der Eigenschaft
d(a,an)≤ε für alle
n≥nε existiert:
∃a∈X∀ε>0∃nε∈N∀n≥nε:d(a,an)≤ε
Man sagt
(an) konvergiert gegen
a. Schreibweisen:
n→∞liman=a;
an→a;
(an)→a. Das Gegenteil von konvergenten
Folgen sind
divergente Folgen.
Geometrische Interpretation der Konvergenz
In jeder
ε -Umgebung Uε(a) liegen
unendlich viele Glieder der
Folge (an) und ausserhalb
Uε(a) liegen höchstens
endlich viele Glieder der
Folge (an). Man sagt auch: In jeder
ϵ-Umgebung liegen
fast alle Glieder der
Folge (an).
Satz 16JK (Zusammenhang mit der Konvergenz reeller Zahlenfolgen)
Es gilt
an→a genau dann, wenn
d(an,a) eine
Nullfolge ist; also
limd(an,a)=0 gilt.
Beweis
Man vergleiche die Definition der Konvergenz mit der von
Nullfolgen.
□ Eine Folge
(an) kann nur immer gegen genau einen Wert
a konvergieren. Denn wenn
a′ ein anderer solcher Wert ist, gilt die
Ungleichung d(a,a′)≤d(a,an)+d(a′,an). Auf deren rechten Seite stehen zwei
Nullfolgen, damit muss für die linke Seite
d(a,a′)=0, also
a=a′ gelten.
Satz 5608E (Konvergenz und Häufungspunkte)
Sei
A Teilmenge eines
metrischen Raums (
M,
d). Ein
h∈M ist genau dann
Häufungspunkt von
A, wenn eine
Folge (an) mit
an∈A existiert, die gegen
h konvergiert, also
h=liman gilt.
Beweis
"
⟹": Sei
h∈A′. Wir wählen jetzt
Umgebungen U1/n(h). Wegen der Häufungspunkteigenschaft von
h muss es jeweils ein
an∈A geben, das in diesen
Umgebungen liegt. Die so konstruierte
Folge (an) konvergiert natürlicherweise gegen
h.
"
⇐": Wenn eine gegen
h konvergente
Folge (an) mit Gliedern aus
A gibt, so finden wir für beliebiges
ϵ>0 nach der Definition der Konvergenz immer ein
ak∈Uϵ(h), womit
h∈A′ gilt.
□
Folgerung 5608H
Sei
(X,d) ein
metrischer Raum. Die
Folge (an)⊂X heißt genau dann
beschränkt , wenn gilt:
∃a∈X∃M≥0∀n∈R:d(a,an)≤M,
der
Durchmesser der
Menge aller Folgenglieder also
endlich ist (nämlich
≤2M).
Satz 16JJ (Beschränktheit konvergenter Folgen)
Beweis
Sei
a∈X der
Grenzwert von
(an). Für
ε=1 gibt es ein
nε∈N , so dass für alle
n≥ε gilt:
d(an,a)≤1. Für
M:=max{d(a,a1),…,d(a,anε),1} gilt
d(a,an)≤M (
∀n∈N).
□
Ich glaube, daß es, im strengsten Verstand, für den Menschen nur eine einzige Wissenschaft gibt, und diese ist reine Mathematik. Hierzu bedürfen wir nichts weiter als unseren Geist.
Georg Christoph Lichtenberg
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