Beweis von Ungleichungen mittels Differentialrechnung
Beispiel
Man zeige
lnx≤x−1 für
x>0. Die
Funktion f(x)=lnx−x hat die
erste Ableitung f′(x)=x1−1. Ihr Wert ist für
x<1 positiv und für
x>1 negativ. Damit liegt das
Maximum bei
x=1 mit dem Wert
f(1)=−1. Also gilt:
lnx−x≤−1
Weiteres Beispiel
Wir wollen zeigen, dass
xp−px≤1−p(1)
für
x≥0 und
0<p<1 gilt. Dazu betrachten wir die
Funktion f(x)=xp−px. Es ist
f′(x)=p⋅xp−1−p =p(xp−1−1). Nach Voraussetzung ist
p−1<0. Daher gilt
f′(x)>0 für
0<x<1 und die
Funktion ist
streng monoton wachsend. Für
x>1 ist
f′(x)<0 und
f ist
monoton fallend. Sie nimmt für
x=1 ihr
Maximum an mit
f(1)=1−p. Daher gilt
(1).
Setzen wir
x=ba mit
a,b>0 und
q=1−p dann schreibt sich
(1) als:
(ba)p−pba≤q ⟹ap⋅b−p≤pba+q, woraus nach der
Multiplikation mit
q folgt:
Formel 1661
apbq≤pa+qb für
p+q=1
Diese Formel kann man auf
n Faktoren (
Summanden) erweitern:
Seien
a1,…,an>0 und
p1,…,pn>0 mit
p1+⋯+pn=1. Dann gilt:
a1p1⋅⋯⋅anpn≤p1a1+⋯+pnan(2)
Die Behauptung ist für
n=1 trivialerweise richtig.
Wir setzen
s=p1+⋯+pn.
a1p1⋅⋯⋅anpn⋅an+1pn+1 =(a1p1/s⋅⋯⋅anpn/s)s⋅an+1pn+1
≤(sp1a1+⋯+spnan)s⋅an+1pn+1 (nach Induktionsvoraussetzung)
≤s(sp1a1+⋯+spnan)+pn+1an+1 (nach Anwendung von
(1) )
=p1a1+⋯+pnan+pn+1an+1 □
Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch.
Rene Descartes
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