n ist der Achsenabschnitt auf der y-Achse, also die Verschiebung der Geraden entlang der y-Achse relativ zum Ursprung des Koordinatensystems (für n = 0 ergibt sich eine Gerade durch den Ursprung, eine Ursprungsgerade).
x und y sind Platzhalter für die Koordinatenwerte aller Punkte, die die Geradengleichung erfüllen und somit auf dem Graphen der Gerade liegen.
Ein PunktP mit der x-Koordinate x hat eine y-Koordinate, die sich aus n und m · x zusammensetzt. Die Steigung m ist die senkrechte Kathete des (blau gefärbten) Steigungsdreiecks, dessen waagrechte Kathete1 ist. Wird diese auf das x-fache vergrößert (gelbes Dreieck), so vergrößert sich auch die senkrechte Kathete auf das x-fache (Strahlensatz), also m · x. Zusammen mit dem Achsenabschnitt n folgt für die y-Koordinate:
Nach dem Strahlensatz gilt für einen beliebigen anderen PunktP(x|y) zugleich
m=ΔxΔy=x−x1y−y1,
also
g:x2−x1y2−y1=x−x1y−y1.
Im Beispiel wird
2−(−2)3−1=42=0,5=x−(−2)y−1,
g:x+2y−1=0,5.
Polarform
g:r=x⋅cos(φ)+y⋅sin(φ)
dabei ist r die Länge des Lotes von der Geraden zum Ursprung und φ der Winkel zwischen der x-Achse und dem Lot.
Geometrische Formen
In der analytischen Geometrie gibt es noch weitere Formen der Geradengleichung, die auch Geraden, die parallel zur y-Achse verlaufen, darstellen können.
Parameterform (Punktrichtungsform)
Es gibt auch die Möglichkeit, eine Gerade mit Hilfe der Vektorrechnung zu beschreiben.
λ ist ein Skalar und gibt an, wie lange in diese Richtung gezählt wird.
Das Beispiel würde dann so aussehen:
g:r=(1−2)+λ⋅(1,53)
λ bildet hierbei die Koordinate eines affinen Koordinatensystems auf der Geraden, d.h. die Gerade wird (mit dem Nullpunkt bei P0) mit den Werten von λ beziffert (im Bild grün gekennzeichnet).
Normalform
Mit einem Normalenvektor n, der im rechten Winkel zur Geraden steht, lässt sich die Gerade in Normalform (in anderer Notation: Normalenform) schreiben:
r⋅n−c=0.
oder
r⋅n=c.
Darin ist c eine Konstante und ⋅ das Skalarprodukt. Diese Darstellung beruht auf der Eigenschaft des Skalarproduktes, nach dem
a⋅b=∣a∣⋅∣b∣⋅cos(α) mit α=∠(a,b).
ist. Nun setzt sich der Ortsvektorr eines beliebigen PunktesP(x|y) stets aus dem Vektor rpparallel zur Geraden und dem Vektor rssenkrecht zu der Geraden durch Vektoraddition zusammen:
r=rs+rp.
Aus den Eigenschaften der Kosinusfunktion ergibt sich, dass stets
rp⋅n=∣rp∣⋅∣n∣⋅cos(90∘)=0
und
rs⋅n=∣rs∣⋅∣n∣⋅cos(0∘)=∣rs∣⋅∣n∣=c
ist. Da rs für alle Punkte der Geraden gleich ist, ist dieses Produkt konstant. Somit ist
r⋅n=(rs+rp)⋅n=rs⋅n+rp⋅n=c+0=c.
Wenn (v2v1) der Richtungsverktor einer zweidimensionalen Geraden ist, so ist jedes Vielfache von (v1−v2) ein Normalenvektor. Im Beispiel ist
n=(2−1)
c ergibt sich durch Einsetzen der Koordinaten eines beliebigen Punktes, der auf der Geraden liegt, z.B. mit dem PunktP(4|4):
c=n⋅r=(2−1)⋅(44)=−4+8=4.
(Jeder andere Punkt der Geraden führt zum gleichen Ergebnis!) Folglich lautet die Normalform der Geraden:
g:r⋅(2−1)=4.
Hessesche Normalform
Die Hessesche Normalform leitet sich aus der Normalform ab. Offenbar ist der Betrag von rs identisch mit dem Abstand d der Geraden vom Ursprung. Aus