Die F-Verteilung oder Fisher-Verteilung (nach Ronald Aylmer Fisher) ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung einer stetigen Zufallsvariablen. Sie wird nur zum Testen verwendet, etwa bei der Varianzanalyse, um festzustellen, ob die Grundgesamtheiten zweier Stichproben die gleiche Varianz haben. Die F-Verteilung setzt sich aus den Quotienten zweier Chi-Quadrat-Verteilter Zufallsvariablen zusammen. Sie besitzt als Parameter zwei unabhängige Freiheitsgrade und bildet so eine eigene zwei-Parameter-Verteilungsfamilie.
Definition
Dichtefunktion der F-Verteilung mit ausgewählten Freiheitsgraden m und
Eine stetige Zufallsvariable genügt der F-VerteilungF(m,n), wenn sie die Wahrscheinlichkeitsdichte
besitzt. Dabei ist mit Γ(x) die Gammafunktion an der Stelle x bezeichnet.
Eigenschaften
Erwartungswert
Der Erwartungswert ist nur für n>2 definiert und lautet dann
E(X)=n−2n.
Varianz
Die Varianz ist nur für n>4 definiert und lautet dann
Var(X)=m(n−2)2(n−4)2n2(m+n−2).
Verteilungsfunktion
Da die Werte der VerteilungP(X≤a)=F(a∣n;m) nicht analytisch bestimmt werden können, müssen sie numerisch ermittelt werden. Man wird sie deshalb meistens einer F-Verteilungstabelle entnehmen. Eine komplette Tabellierung bezüglich aller Freiheitsgrade ist i.a. nicht notwendig, so dass die meisten Verteilungstabellen die Quantile bezüglich ausgewählter Freiheitsgrade und Wahrscheinlichkeiten angeben. Man macht sich hier auch die Beziehung zunutze:
F(p;m;n)=F(1−p;n;m)1,
wobei F(p;m;n) das p-Quantil der F-Verteilung mit m und n Freiheitsgraden bedeutet.
verteilt nach der nichtzentralen F-VerteilungZ∼F(δ,m,n) mit nichtzentralitäts-Parameter δ. Dabei ist χ2(δ,m) eine Nichtzentrale Chi-Quadrat-Verteilung mit nichtzentralitäts-Parameter δ und m Freiheitsgraden. Für δ=0 ergibt sich die zentrale F-VerteilungF(m,n).
Beziehung zur Normalverteilung
Wenn die identischen normalverteilten ZufallsvariablenX1(1),X2(1),…,Xn(1) und X1(2),X2(2),…,Xn(2) die Parameter
Hartung, Joachim / Elpelt, Bärbel / Klösener, Karl-Heinz: Statistik, 12. Auflage, Oldenbourg 1999, S. 156 ff., ISBN 3486249843.
Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind sie nicht sicher, und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.