Bernoulli-Zahlen
Die
Bernoulli-Zahlen Bn sind eine
Folge rationaler Zahlen, die in der
Mathematik in verschiedenen Zusammenhängen auftreten: als Entwicklungskoeffizienten trigonometrischer, hyperbolischer und anderer
Funktionen, in der Euler-Maclaurin-Formel, und in der
Zahlentheorie in Zusammenhang mit der riemannschen Zetafunktion. Die Benennung dieser Zahlen nach ihrem Entdecker Johann Bernoulli wurde von Abraham de Moivre eingeführt.
Definition
Achtung: In der Literatur werden die
Bernoulli-Zahlen in zwei verschiedenen Weisen definiert. Zur Unterscheidung schreiben wir
Bn für die in Kontinentaleuropa üblichere Variante und
ßn für die abweichende Variante.
Die
Bernoulli-Zahlen werden am einfachsten als Taylor-Koeffizienten der erzeugenden
Funktion x/(ex−1) eingeführt. Die Reihenentwicklung
ex−1x=1−2x+B12!x2−B24!x4±… +(−1)n+1Bn(2n)!x2n±…
beziehungsweise
ex−1x=1+β1(2x)+β2(2!x2)+…+βn((n)!xn)+…
konvergiert für alle
x mit einem
Betrag kleiner als
2p.
Zahlenwerte
Die ersten
Bernoulli-Zahlen lauten
B1,
B2,
B3, ... = 1/6, 1/30, 1/42, 1/30, 5/66, 691/2730, 7/6, 3617/510, 43867/798, 174611/330, 854513/138, ... Diese Zahlen finden sich beispielsweise in der Reihenentwicklung des
Tangens,
Tangens Hyperbolicus oder Cosecans wieder.
In der alternativen Definition ist
ß1=-1/2, alle weiteren
ß mit ungeradem Koeffizienten verschwinden:
ß2n+1=0. Die ß mit geraden Koeffizienten ergeben sich aus den
Bn gemäß
Bn=(−1)n+1ß2n
als
ß2,
ß4,
ß6, ... = 1/6, -1/30, 1/42, -1/30, 5/66, ...
Reihenentwicklungen für Bernoulli-Zahlen
Die folgenden Reihenentwicklungen liefern die klassischen (im o.g. Sinne) Bernoulli-Zahlen:
Bn=22n−1π2n(2n)!⋅k=1∑∞k2n1
Bn=(22n−1)⋅π2n2⋅(2n)!⋅k=0∑∞(2k+1)2n1
Bn=(22n−1−1)⋅π2n(2n)!⋅k=1∑∞k2n(−1)k−1
Bernoulli-Zahlen und Bernoulli-Polynome
Die
Bernoulli-Polynome sind eine
Abbildung Bk:[0,1]→R und sind durch folgende Rekursionsgleichungen vollständig charakterisiert:
B0(x)=1
und
Bk′(x)=k⋅Bk−1(x) mit der Nebenbedingung
0∫1Bk(x)dx=0
B1(x)=x−21 (blau)
B2(x)=x2−x+61 (rot)
B3(x)=x3−23x2+21x (grün)
B4(x)=x4−2x3+x2−301 (lila)
Die konstanten Terme dieser
Polynome stehen in direktem Zusammenhang mit den
Bernoulli-Zahlen, denn es sind gerade die
Bernoulli-Zahlen βn.
Religion und Mathematik sind nur verschiedene Ausdrucksformen derselben göttlichen Exaktheit.
Kardinal Michael Faulhaber
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