Simsonsche Gerade
Liegen die Fußpunkte eines
Punktes Q auf die (eventuell verlängerten) Seiten eines
Dreiecks △ABC auf einer gemeinsamen
Geraden, so wird diese
Gerade als
simsonsche Gerade und der
Punkt Q als ihr Pol bezeichnet.
Satz A7S9 (Simsongerade und Umkreis)
Die Fußpunkte der aus einem
Punkt Q auf die Dreiecksseiten gefällten Lote liegen genau dann auf einer
Geraden, wenn
Q auf dem
Umkreis des
Dreiecks liegt.
Beweis
Unabhängig von der Lage von
Q auf dem
Umkreis von
△ABC stellen wir fest: 1) Das
Viereck QTAS ist ein
Sehnenviereck (da die gegenüberliegende
Winkel sind bei
S und
T 90° sind und Anwendung von
Satz 5513A). 2) Ebenso ist das
Viereck QBRT ein
Sehnenviereck, denn
△QBR und
△QBT sind rechtwinklig und daher liegen alle vier
Punkte auf dem gleichen
Thaleskreis. "
⇐":
∠ATS=∠AQS (da beide
Peripheriewinkel über der
Sehne AS sind)
=90°−∠QAS =∠QAC−90° =90°−∠QBC ,da
∠QAC+∠QBC=180° =∠BQR (da
△BRQ rechtwinklig ist)
=∠BTR (
Peripheriewinkel über der
Sehne BR).
Damit kann man sich leicht überlegen, dass
∠RTS=180° und daher liegen die drei
Punkte auf einer
Geraden.
"
⟹": Da
QTAS und
QBRT Sehnenvierecke sind, gilt:
∠BQR=∠BTR =∠ATS=∠AQS . Also
∠QBR=∠QAS und damit ist
QBCA ein
Sehnenviereck, daher liegt
Q auf dem
Umkreis.
□
Satz A7SC
Liegen
Q auf dem
Umkreis des
Dreiecks △ABC. Dann halbiert die
Simsongerade die Verbindungsstrecke zwischen
Q und dem
Höhenschnittpunkt P.
Beweis
Sei
K der
Schnittpunkt der
Simsongerade mit der Verbindungsstrecke
QP. Die
Höhe durch
A schneide
BC in
L und den
Umkreis in
H.
QH schneide
BC in
N und die
Simsongerade in
M.
Das
Viereck QBRT ist ein
Sehnenviereck (siehe Beweis von
Satz A7S9), damit gilt
∠QRT=∠QBT =∠QHA (da
Peripheriewinkel über
Sehne QA)
=∠HQR, da
AH∣∣QR und
Wechselwinkel, damit gilt
∣QM∣=∣MR∣. Da
△QRN rechtwinklig ist, gilt
∠MRN=90°−∠QRM und
∠RNM=90°−∠RQM, also auch
∠MRN=∠RNM(1)
∠MRN=∠RNM, daher
∣MR∣=∣MN∣, womit gilt
∣QM∣=∣MN∣,
(2)
und
M ist der Mittelpunkt von
QN.
Nach
Satz A7RF gilt
∣PL∣=∣LH∣, die
Dreiecke △PNL und
△HNL sind also
kongruent (sie stimmen in 2 Seiten und dem eingeschlossenen
rechten Winkel überein). Also:
∠PNL=∠LNH =∠RNM (
Scheitelwinkel)
=∠MRN (nach
(1)) Damit sind
PN und
RT parallel. Mit dem
Strahlensatz (Zentrum in
Q) gilt dann:
- ∣KP∣∣QK∣=∣MN∣∣QM∣,
und wegen
(2) erhalten wir
- ∣QK∣=∣KP∣. □
Das entscheidende Kriterium ist Schönheit; für häßliche Mathematik ist auf dieser Welt kein beständiger Platz.
Godfrey Harold Hardy
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