Multiplikation von Matrizen
Es wäre nahe liegend, die
Matrizenmultiplikation analog zur
Addition komponentenweise zu definieren. Wir verwenden jedoch ein auf den ersten Blick komplizierter anmutendes Verfahren. Dieses erlaubt dann eine enge Beziehung zwischen der
Matrizenmultiplikation und der Hintereinanderausführung von
linearen Abbildungen herzustellen (vgl.
Satz 15YX).
Damit zwei
Matrizen A und
B miteinander multipliziert werden können, müssen sie zueinander passen. Die Anzahl der Spalten von
A muss mit der Anzahl von Zeilen von
B übereinstimmen.
Seien nun
A∈Mat(m×l,K) und
B∈Mat(l×n,K). Unter dem Produkt der
Matrizen verstehen wir die
Matrix C∈Mat(m×n,K), deren Elemente
cij sich als folgende Summen ergeben:
cij=k=1∑naikbkj
Die Elemente der Produktes entstehen also durch komponentenweise
Multiplikation der
Zeilenvektoren aus
A und der
Spaltenvektoren aus
B und Aufsummieren der Ergebnisse.
Merkregel: Das Element an der Position
i,j entsteht aus der
i-ten Zeile von
A und der
j-ten Spalte von
B.
Beispiele
(142536)⋅⎝⎛789101112⎠⎞ =(1⋅7+2⋅8+3⋅94⋅7+5⋅8+6⋅91⋅10+2⋅11+3⋅124⋅10+5⋅11+6⋅12) =(5012268167)
⎝⎛789101112⎠⎞⋅(142536) =⎝⎛7⋅1+10⋅48⋅1+11⋅49⋅1+12⋅47⋅2+10⋅58⋅2+11⋅59⋅2+12⋅57⋅3+10⋅68⋅3+11⋅69⋅3+12⋅6⎠⎞ =⎝⎛475257647178819099⎠⎞
Multiplikation von Matrizen und Vektoren
Beispiel
(142536)⋅⎝⎛1−12⎠⎞=(1⋅1−1⋅2+2⋅31⋅4−1⋅5+2⋅6) =(511)
(21)⋅(142536)=(2⋅1+1⋅42⋅2+1⋅52⋅3+1⋅6)=(6912)
Seit der Zeit der Griechen bedeutet "Mathematik" zu sagen, "Beweis" zu sagen.
N. Bourbaki
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