Kern und Bild linearer Abbildungen
ker(f):={v∈V∣f(v)=0}
der
Kern der
Abbildung und
im(f):=f(V)={w∈W∣∃v∈V:f(v)=w}
das
Bild der
Abbildung.
Der Kern umfasst alle Vektoren aus
V, die auf den
Nullvektor abgebildet werden und das Bild besteht aus allen Vektoren aus
W, die als Werte der
linearen Abbildung vorkommen.
Nach
Satz 15XF ist
im(f) als
f(V) ein
Teilraum von
W. Es gilt außerdem
Satz 15XG (Kern als Teilraum)
Beweis
Wegen
f(0)=0 gilt
0∈ker(f), damit ist
ker(f)=/∅.
Seien
u,v∈ker(f). Dann ist
f(u+v)=f(u)+f(v)=0+0=0 also gilt
u+v∈ker(f).
Mit
v∈ker(f) und
α∈K ist
f(αv)=αf(v)=α⋅0=0, also
αv∈ker(f).
□
Satz 15XH
Dann gilt:
- f ist injektiv genau dann, wenn ker(f)={0} der Nullvektorraum ist,
- f ist surjektiv genau dann, wenn im(f)=W.
Beweis
(i) "
⟹": Für
v∈ker(f) ist
f(v)=0=f(0). Wegen der
Injektivität von
f gilt daher
v=0.
"
⇐": Seien
u,v∈V und es gelte
f(u)=f(v). Wir müssen zeigen, dass dann
u=v ist. Es ist
0=f(u)−f(v)=f(u−v), also gilt
u−v∈ker(f). Nach Voraussetzung ist aber der
Nullvektor das einzige Element von
ker(f), daher gilt
u−v=0 und somit
u=v.
(ii) trival. Man vergleiche die Definitionen von
surjektiv und des Bildes.
□
Satz 15XO (Basis aus Kern und Bild)
Seien
V und
W Vektorräume über dem Körper
K und
f:V→W eine
lineare Abbildung. Sei weiter
{u1,…,um} eine
Basis von
ker(f) und seien
v1,…,vn∈V so gewählt, dass
{f(v1),…,f(vn)} eine
Basis von
im(f) ist. Dann ist
B:={u1,…,um,v1,…,vn}
eine
Basis von
V.
Beweis
0=α1u1+…+αmum+β1v1+…+βnvn(1)
eine
Linearkombination des Nullvektors. Dann ist wegen
u1,…,um∈ker(f):
0=f(0)=β1f(v1)+…+βnf(vn).
Nun sind die
f(v1),…,f(vn) linear unabhängig. Damit gilt
β1=…=βn=0 und wenn wir dies in
(1) einsetzen, ergibt sich wegen der
linearen Unabhängigkeit der
u1,…,um auch
α1=…=αm=0. Der
Nullvektor lässt sich also nur trivial linear kombinieren, womit die
lineare Unabhängigkeit von
B gezeigt ist.
Damit
B die geforderte Basiseigenschaft erfüllt, zeigen wir nun noch, dass
B ein
Erzeugendensystem für
V ist. Sei
v∈V beliebig gewählt. Wegen der Basiseigenschaft von
f(v1),…,f(vn) in
im(f) gibt es dann
β1,…,βn∈K, so dass
f(v)=β1f(v1)+…+βnf(vn) =f(β1v1+…+βnvn).
Dann gilt:
f(v−β1v1−…−βnvn)=0 und damit ist
v−β1v1−…−βnvn∈ker(f). Dieses Element lässt sich daher als
Linearkombination der
u1,…,um darstellen:
v−β1v1−…−βnvn=α1u1+…+αm,
und man sieht leicht, dass
v sich auch als
Linearkombination von Elementen aus
B darstellen lässt.
□
Ich glaube, daß es, im strengsten Verstand, für den Menschen nur eine einzige Wissenschaft gibt, und diese ist reine Mathematik. Hierzu bedürfen wir nichts weiter als unseren Geist.
Georg Christoph Lichtenberg
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