Injektive Abbildungen
Eine
Abbildung f:A→B, deren Umkehrung
f−1 wieder eindeutig ist, nennt man
eineindeutig oder
umkehrbar eindeutig oder
injektiv. Bei einer
injektiven Abbildung gibt es zu jedem Element
b∈B höchstens ein Element
a∈A mit
b=f(a).
f injektiv ⟺∀x1,x2:f(x1)=f(x2)⟹x1=x2
Eine äquivalente Formulierung ist
x1=/x2⟹f(x1)=/f(x2).
Die
Injektivität fordert nicht, dass alle Elemente aus
B als Bilder vorkommen müssen. (Dann wäre die
Funktion surjektiv).
Die nebenstehende Grafik verdeutlicht das Wesen der
Injektivität. Zu keinem Wert aus
B gehen zwei Pfeile.
Die Bezeichnung umkehrbar eindeutig drückt aus, dass die Umkehrung einer
injektiven Abbildung f wieder eine
Abbildung ist. Diese heißt
Umkehrabbildung und wird mit
f−1 bezeichnet. Wenn
f nicht
injektiv ist, muss die Umkehrung nicht eindeutig sein und damit keine
Abbildung.
Beispiele
Eigenschaften
Die
Injektivität einer
Funktion f:A→B hängt nur vom Funktionsgraphen
{(x,f(x))∣x∈A} abhängt (im Gegensatz zur
Surjektivität, die auch von der Bildmenge
B abhängt, die man am Funktionsgraphen nicht ablesen kann). Eine
Funktion f:A→B ist genau dann
injektiv, wenn für alle
Teilmengen X,Y⊆A gilt:
f(X∩Y)=f(X)∩f(Y) (
Satz 5212B) Eine
Funktion f:A→B ist genau dann
injektiv, wenn
f−1(f(T))=T für alle
T⊆A gilt. Sind die
Funktionen f:A→B und
g:B→C injektiv, dann ist auch die
Komposition (Verkettung)
g∘f:A→C injektiv.
Aus der
Injektivität von
g∘f folgt, dass
f injektiv ist.
Eine
Funktion f:A→B mit nichtleerer Definitionsmenge
A ist genau dann
injektiv, wenn
f eine Linksinverse hat, das ist eine
Funktion g:B→A mit
g∘f=idA (wobei
idA die
identische Abbildung auf
A bezeichnet).
Eine
Funktion f:A→B ist genau dann
injektiv, wenn sie linkskürzbar ist, wenn also für beliebige
Funktionen g,h:C→A aus
f∘g=f∘h die Gleichheit
g=h folgt.
Jede beliebige
Funktion f:A→B ist als Verkettung
f=h∘g darstellbar, wobei
g surjektiv und
h injektiv (nämlich eine Inklusionsabbildung) ist.
Anzahl injektiver Abbildungen
Die Anzahl der
injektiven Abbildungen von einer Definitionsmenge
A in eine gegebene endliche Zielmenge
B mit der Eigenschaft
∣B∣≥∣A∣ ist gegeben durch:
- ∣B∣⋅(∣B∣−1)⋅…⋅(∣B∣−∣A∣+1)=(∣B∣−∣A∣)!∣B∣!=∣A∣!⋅(∣A∣∣B∣)
Im großen Garten der Geometrie kann sich jeder nach seinem Geschmack einen Strauß pflücken.
David Hilbert
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