Abbildungen von Mengen
Satz 5212B (Abbildungen und Mengenoperationen)
Seien
A,
B Mengen und
f:A→B eine
Abbildung sowie
A1,A2⊆A und
B1,B2⊆B, dann gilt:
- A1⊆A2⟹f(A1)⊆f(A2)
B1⊆B2⟹f−1(B1)⊆f−1(B2)
- f(A1∪A2)=f(A1)∪f(A2)
- f(A1∩A2)⊆f(A1)∩f(A2)
f(A1∩A2)=f(A1)∩f(A2)⟺f ist injektiv
- f−1(f(A1))⊇A1
Ist f injektiv so gilt f−1(f(A1))=A1
- f(f−1(B1))⊆B1
Ist f surjektiv so gilt f(f−1(B1))=B1
- f−1(B∖B1)=A∖f−1(B1)
Beweis
(i) Sei
b∈f(A1), dann gibt es ein
a∈A1 mit
b=f(a). Es ist aber nach Voraussetzung
a∈A2, damit muss aber
b∈f(A2).
Wenn
a∈f−1(B1), dann ist also
f(a)∈B1, also auch
f(a)∈B2, womit
a∈f−1(B2) gilt.
(ii) Es gilt folgende Äquivalenzkette:
b∈f(A1∪A2) ⟺∃a∈A1∪A2:b=f(a) ⟺∃a:(a∈A1∨a∈A2)∧b=f(a) ⟺∃a:(a∈A1∧b=f(a))∨(a∈A2∧b=f(a)) ⟺b∈f(A1)∨b∈f(A2) ⟺b∈f(A1)∪f(A2).
(iii) Versuchen wir die gleiche
Kette wie unter (ii) aufzubauen werden wir feststellen, dass sie bricht:
b∈f(A1∩A2) ⟺∃a∈A1∩A2:b=f(a) ⟺∃a:a∈A1∧a∈A2∧b=f(a) ⟺∃a:(a∈A1∧b=f(a))∧(a∈A2∧b=f(a)) ⟹b∈f(A1)∧b∈f(A2) ⟺b∈f(A1)∩f(A2). Damit wäre der erste Teil von (iii) bewiesen.
Sein nun
b∈f(A1)∧b∈f(A2) ⟹∃a1∈A1,a2∈A2:b=f(a1)∧b=f(a2). Wenn
f injektiv sind gilt aber
a1=a2 und obige Äquivalenzkette geht rückwärts durch.
Damit haben wir aus der
Injektivität die Gleichheit in (iii) gefolgert.
Setzen wir jetzt voraus, dass
f(A1∩A2)=f(A1)∩f(A2) gilt. Seien
a1,a2∈A mit
a1=/a2, dann gilt:
∅=f({a1}∩{a2})=f({a1})∩f({a2}); also
f(a1)=/f(a2).
(iv) Sei
a∈A1, dann ist
f(a)∈f(A1) und somit
a∈f−1(f(A1)). Ist
a∈f−1(f(A1)), dann gilt
f(a)∈f(A1), es gibt also ein
x∈A1 mit
f(a)=f(x). Ist nun
f injektiv, folgt
a=x und also
a∈A1.
(v) Mit
b∈f(f−1(B1)) gilt
b=f(a) für ein
a∈f−1(B1), für welche
f(a)∈B1 gilt, mithin
f(a)=b∈B1. Ist
f surjektiv, so gibt es für
b∈B1 ein
a∈A mit
b=f(a), also
a∈f−1(B1) mit (i) erhält man sofort
b=f(a)∈f(f−1(B1))
(vi)
a∈f−1(B∖B1) bedeutet, dass
a Urbild von
B∖B1 ist, was aber gleichbedeutend damit ist, dass
a kein Urbild eines Elements aus
B1 ist, mithin
a∈A∖f−1(B1).
□
Satz 16LM
Es seien
f:X→Y,
g:Y→Z,
h:Z→W Abbildungen zwischen
nichtleeren Mengen X,Y,Z,W. Dann gilt:
- h∘(g∘f)=(h∘g)∘f (Assoziativität der Hintereinanderausführung)
- Sind f und g beide injektiv, so auch g∘f. Sind beide surjektiv, so auch g∘f.
- Ist g∘f injektiv, so ist f injektiv
- Ist g∘f surjektiv, so ist g surjektiv
Beweis
(i):
(h∘(g∘f))(x) =Defh((g∘f)(x))=h(g(f(x)))=(h∘g)(f(x))=((h∘g)∘f)(x) für jedes
x∈X. Damit gilt
h∘(g∘f)=(h∘g)∘f. (ii):
Injektivität: Es seien
f,g injektiv,
x1,x2∈X. Ist
(g∘f)(x1)=(g∘f)(x2), so ist
g(f(x1))=g(f(x2)) also wegen der
Injektivität von
g:
f(x1)=f(x2) und wegen der
Injektivität von
f:
x1=x2.
Surjektivität:
(g∘f)(X)=g(f(X))=g(Y)=Z, womit
g∘f surjektiv ist. (iii) und (iv): Ist
f(x1)=f(x2) mit
x1=/x2, so ist
(g∘f)(x1)=g(f(x1))=g(f(x2))=(g∘f)(x2) Ist also
f nicht
injektiv, so auch nicht
g∘f. Ebenso:
g nicht
surjektiv, so auch nicht
g∘f.
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Wir Mathematiker sind die wahren Dichter, nur müssen wir das, was unsere Phantasie schafft, noch beweisen.
Leopold Kronecker
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