Satz von Schröder-Bernstein
Zuerst ein Lemma
Lemma 5305D
Sei
f:A→B eine
injektive Abbildung und
B⊆A, dann lassen sich
A und
B bijektiv aufeinander abbilden.
Beweis
Für den nichttrivialen Fall gilt
A∖B=/∅ und wir definieren induktiv ein
Mengensystem (Cn):
C0=A∖B
Cn=f(Cn−1) für
n>0
Offensichtlich gilt
Cn⊆B für
n>0, damit ist jedes dieser
Cn disjunkt zu
C0.
Wir werden jetzt zeigen, dass die
Cn sogar paarweise
disjunkt sind.
Diesen Teilbeweis führen wir indirekt und wir nehmen dazu an, dass die
Cn nicht paarweise
disjunkt sind, dann muss es zwei
i=/j geben, für die gilt
Ci∩Cj=/∅. Wir können sogar annehmen, dass diese
i und
j die kleinsten sind, für die die Disjunktheit verletzt ist. (Sonst nehmen wir einfach die kleineren.) Da aber alle
Mengen für
n>0 disjunkt zu
C0 sind, muss
i=/0 und
j=/0 gelten. Damit ist:
Ci=f(Ci−1) und
Cj=f(Cj−1) und wir haben
∅=/Ci∩Cj=f(Ci−1)∩f(Cj−1) =f(Ci−1∩Cj−1). Letztere Identität ergibt sich insbesondere aus der
Injektivität von
f und
Satz 5212B. Damit ist aber
Ci−1∩Cj−1=/∅ im Widerspruch zur Annahme, dass
i,j minimal waren.
Nach soviel Vorarbeit werden wir jetzt eine
Abbildung h:A→B konstruieren, die
bijektiv ist.
Wir definieren
C:=n∈N⋃Cn und
Uncaught SyntaxError: Invalid or unexpected token
Line: 1 Column: 12
Stack:
Mit diesen Festlegungen ist
h wohldefiniert, denn wenn
x∈C, dann gibt es ein eindeutig bestimmtes
n mit
x∈Cn und
h(x)=f(x)∈B. Wenn
x∈/C muss aber
x∈B gelten und
x=h(x)∈B.
h ist auf Grund der Konstruktion trivialerweise
injektiv.
Um die
Surjektivität von
h zu zeigen, unterscheiden wir für ein
b∈B zwei Fälle.
1. Fall: Sei
b∈C, dann gibt es ein eindeutig bestimmtes
n>0 mit
b∈Cn=f(Cn−1)⊆B. Damit muss es aber ein
a∈Cn−1 geben mit
b=f(a)=h(a).
2. Fall: Sei
b∈/C, dann gilt aber
b=h(b) und
b ist sein eigenes
Urbild.
Satz 5305E (Schröder-Bernstein)
Beweis
Mit den Vorbereitungen im obigen Lemma geht der Beweis flott von der Hand.
Wenn
f und
g injektiv sind, betrachten wir die Zusammensetzung
g∘f:A→g(B). Diese ist offensichtlich
injektiv. Mit obigen Lemma gibt es dann also eine
Bijektion h′:A→g(B). Wegen der
Injektivität von
g existiert
g−1:g(B)→B und ist auf
g(B) eingeschränkt sogar
bijektiv (siehe
Lemma 5212C). Wir definieren
h=g−1∘h′ und haben unsere gesuchte
Bijektion von
A auf
B.
□
Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott geschaffen, alles andere ist Menschenwerk.
Leopold Kronecker
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