Formale Definition
Groß O und klein o sind die am häufigsten verwendeten
Landau-Symbole ; darüber hinaus gibt es noch O, ? und T.
In der folgenden Tabelle bezeichnen
f f f und
g g g entweder
Folgen reeller Zahlen , dann ist x ∈ N x\in\N x ∈ N und der Grenzwert a = ∞ a=\infty a = ∞ , oder
reellwertige Funktionen der reellen Zahlen , dann ist x ∈ R x\in\R x ∈ R und der Grenzwert aus den erweiterten reellen Zahlen : a ∈ R ∪ { − ∞ , + ∞ } a\in\R\cup\lbrace-\infty,+\infty\rbrace a ∈ R ∪ { − ∞ , + ∞ } , oder
reellwertige Funktionen beliebiger topologischer Räume ( X , T ) (X,\mathfrak{T}) ( X , T ) , dann ist x ∈ X x\in X x ∈ X und auch der Grenzwert a ∈ X a\in X a ∈ X . Wichtigster Spezialfall ist dabei X = R n X=\R^n X = R n .
Notation
Definition
Mathematische Definition
f ( x ) ∈ O ( g ( x ) ) f(x) \in \text{O}(g(x)) f ( x ) ∈ O ( g ( x ) )
asymptotische obere Schranke
0 ≤ lim sup x → a ∣ f ( x ) g ( x ) ∣ < ∞ 0 \le \limsup_{x \to a} \ntxbraceI{\dfrac{f(x)}{g(x)}} < \infty 0 ≤ x → a l i m s u p ∣ ∣ ∣ ∣ g ( x ) f ( x ) ∣ ∣ ∣ ∣ < ∞
f ( x ) ∈ o ( g ( x ) ) f(x) \in \text{o}(g(x)) f ( x ) ∈ o ( g ( x ) )
asymptotisch vernachlässigbar
0 = lim x → a ∣ f ( x ) g ( x ) ∣ 0 = \lim_{x \to a} \ntxbraceI{\dfrac{f(x)}{g(x)}} 0 = lim x → a ∣ ∣ ∣ ∣ g ( x ) f ( x ) ∣ ∣ ∣ ∣
f ( x ) ∈ Ω ( g ( x ) ) f(x) \in \Omega(g(x)) f ( x ) ∈ Ω ( g ( x ) )
asymptotische untere Schranke , g ( x ) ∈ O ( f ( x ) ) g(x)\in\text{O}(f(x)) g ( x ) ∈ O ( f ( x ) )
0 < lim inf x → a ∣ f ( x ) g ( x ) ∣ ≤ ∞ 0 < \liminf_{x \to a} \ntxbraceI{\dfrac{f(x)}{g(x)}} \le \infty 0 < x → a l i m i n f ∣ ∣ ∣ ∣ g ( x ) f ( x ) ∣ ∣ ∣ ∣ ≤ ∞
f ( x ) ∈ ω ( g ( x ) ) f(x) \in \omega(g(x)) f ( x ) ∈ ω ( g ( x ) )
asymptotisch dominant, g ( x ) ∈ o ( f ( x ) ) g(x)\in\text{o}(f(x)) g ( x ) ∈ o ( f ( x ) )
lim x → a ∣ f ( x ) g ( x ) ∣ = ∞ \lim_{x \to a} \ntxbraceI{\dfrac{f(x)}{g(x)}} = \infty lim x → a ∣ ∣ ∣ ∣ g ( x ) f ( x ) ∣ ∣ ∣ ∣ = ∞
f ( x ) ∈ Θ ( g ( x ) ) f(x) \in \Theta(g(x)) f ( x ) ∈ Θ ( g ( x ) )
asymptotisch scharfe Schranke, sowohl f ( x ) ∈ O ( g ( x ) ) f(x)\in\text{O}(g(x)) f ( x ) ∈ O ( g ( x ) ) als auch g ( x ) ∈ O ( f ( x ) ) g(x)\in\text{O}(f(x)) g ( x ) ∈ O ( f ( x ) )
0 < lim inf x → a ∣ f ( x ) g ( x ) ∣ ≤ lim sup x → a ∣ f ( x ) g ( x ) ∣ < ∞ 0 < \liminf_{x \to a} \ntxbraceI{\dfrac{f(x)}{g(x)}} \le \limsup_{x \to a} \ntxbraceI{\dfrac{f(x)}{g(x)}}< \infty 0 < x → a l i m i n f ∣ ∣ ∣ ∣ g ( x ) f ( x ) ∣ ∣ ∣ ∣ ≤ x → a l i m s u p ∣ ∣ ∣ ∣ g ( x ) f ( x ) ∣ ∣ ∣ ∣ < ∞
Definition mittels Quantoren
Äquivalent zur Definition mit Limessymbolen können für einen
metrischen Raum X X X , insbesondere also für die Fälle
X = R X=\R X = R und
X = N X=\N X = N folgende Definitionen mit Quantoren verwendet werden:
Notation
x → a < ∞ x\to a<\infty x → a < ∞
f ( x ) ∈ O ( g ( x ) ) f(x) \in \text{O}(g(x)) f ( x ) ∈ O ( g ( x ) )
∃ c > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : ∣ f ( x ) ∣ ≤ c ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \exists\ c > 0\ \exists\ \epsilon > 0 \ \forall\ x \in \lbrace x: \|x-a\|<\epsilon\rbrace : |f(x)| \le c\cdot |g(x)| ∃ c > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : ∣ f ( x ) ∣ ≤ c ⋅ ∣ g ( x ) ∣
f ( x ) ∈ o ( g ( x ) ) f(x) \in \text{o}(g(x)) f ( x ) ∈ o ( g ( x ) )
∀ c > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : ∣ f ( x ) ∣ < c ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \forall\ c > 0\ \exists\ \epsilon > 0 \ \forall\ x \in \lbrace x: \|x-a\|<\epsilon\rbrace : |f(x)| < c\cdot |g(x)| ∀ c > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : ∣ f ( x ) ∣ < c ⋅ ∣ g ( x ) ∣
f ( x ) ∈ Ω ( g ( x ) ) f(x) \in \Omega(g(x)) f ( x ) ∈ Ω ( g ( x ) )
∃ c > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : ∣ f ( x ) ∣ ≥ c ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \exists\ c > 0\ \exists\ \epsilon > 0 \ \forall\ x \in \lbrace x: \|x-a\|<\epsilon\rbrace : |f(x)| \ge c\cdot |g(x)| ∃ c > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : ∣ f ( x ) ∣ ≥ c ⋅ ∣ g ( x ) ∣
f ( x ) ∈ ω ( g ( x ) ) f(x) \in \omega(g(x)) f ( x ) ∈ ω ( g ( x ) )
∀ c > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : ∣ f ( x ) ∣ > c ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \forall\ c > 0\ \exists\ \epsilon > 0 \ \forall\ x \in \lbrace x: \|x-a\|<\epsilon\rbrace : |f(x)| > c\cdot |g(x)| ∀ c > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : ∣ f ( x ) ∣ > c ⋅ ∣ g ( x ) ∣
f ( x ) ∈ Θ ( g ( x ) ) f(x) \in \Theta(g(x)) f ( x ) ∈ Θ ( g ( x ) )
∃ c 0 > 0 ∃ c 1 > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : c 0 ⋅ ∣ g ( x ) ∣ ≤ ∣ f ( x ) ∣ ≤ c 1 ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \exists\ c_0>0\ \exists\ c_1 > 0\ \exists\ \epsilon > 0 \ \forall\ x \in \lbrace x: \|x-a\|<\epsilon\rbrace : c_0\cdot |g(x)|\le|f(x)| \le c_1\cdot |g(x)| ∃ c 0 > 0 ∃ c 1 > 0 ∃ ϵ > 0 ∀ x ∈ { x : ∥ x − a ∥ < ϵ } : c 0 ⋅ ∣ g ( x ) ∣ ≤ ∣ f ( x ) ∣ ≤ c 1 ⋅ ∣ g ( x ) ∣
Notation
x → ∞ x\to\infty x → ∞
f ( x ) ∈ O ( g ( x ) ) f(x) \in \text{O}(g(x)) f ( x ) ∈ O ( g ( x ) )
∃ c > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : ∣ f ( x ) ∣ ≤ c ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \exists\ c > 0\ \exists\ x_0\ \forall\ x > x_0: |f(x)| \le c\cdot |g(x)| ∃ c > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : ∣ f ( x ) ∣ ≤ c ⋅ ∣ g ( x ) ∣
f ( x ) ∈ o ( g ( x ) ) f(x) \in \text{o}(g(x)) f ( x ) ∈ o ( g ( x ) )
∀ c > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : ∣ f ( x ) ∣ < c ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \forall\ c > 0\ \exists\ x_0\ \forall\ x > x_0: |f(x)| < c\cdot |g(x)| ∀ c > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : ∣ f ( x ) ∣ < c ⋅ ∣ g ( x ) ∣
f ( x ) ∈ Ω ( g ( x ) ) f(x) \in \Omega(g(x)) f ( x ) ∈ Ω ( g ( x ) )
∃ c > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : ∣ f ( x ) ∣ ≥ c ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \exists\ c > 0\ \exists\ x_0\ \forall\ x > x_0: |f(x)| \ge c\cdot |g(x)| ∃ c > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : ∣ f ( x ) ∣ ≥ c ⋅ ∣ g ( x ) ∣
f ( x ) ∈ ω ( g ( x ) ) f(x) \in \omega(g(x)) f ( x ) ∈ ω ( g ( x ) )
∀ c > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : ∣ f ( x ) ∣ > c ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \forall\ c > 0\ \exists\ x_0\ \forall\ x > x_0: |f(x)| > c\cdot |g(x)| ∀ c > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : ∣ f ( x ) ∣ > c ⋅ ∣ g ( x ) ∣
f ( x ) ∈ Θ ( g ( x ) ) f(x) \in \Theta(g(x)) f ( x ) ∈ Θ ( g ( x ) )
∃ c 0 > 0 ∃ c 1 > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : c 0 ⋅ ∣ g ( x ) ∣ ≤ ∣ f ( x ) ∣ ≤ c 1 ⋅ ∣ g ( x ) ∣ \exists\ c_0>0\ \exists\ c_1 > 0\ \exists\ x_0\ \forall\ x > x_0: c_0\cdot |g(x)|\le|f(x)| \le c_1\cdot |g(x)| ∃ c 0 > 0 ∃ c 1 > 0 ∃ x 0 ∀ x > x 0 : c 0 ⋅ ∣ g ( x ) ∣ ≤ ∣ f ( x ) ∣ ≤ c 1 ⋅ ∣ g ( x ) ∣
Analoge Definitionen lassen sich auch für den Fall
x → − ∞ x\to -\infty x → − ∞ sowie für einseitige
Grenzwerte geben.
Notationsfallen
Symbolisches Gleichheitszeichen
Üblicherweise wird in der
Mathematik bei der Landau-Notation das Gleichheitszeichen verwendet. Es handelt sich dabei aber um eine rein symbolische Schreibweise und nicht um eine Gleichheitsaussage, auf die beispielsweise die Gesetze der
Transitivität oder der
Symmetrie anwendbar wäre: In einer Aussage wie
f ( x ) = O ( g ( x ) ) f(x)=\mathrm{O}(g(x)) f ( x ) = O ( g ( x ) ) ist keine Seite der "Gleichung" durch die andere bestimmt. Aus
f 1 ( x ) = O ( g ( x ) ) f_1(x)=\mathrm{O}(g(x)) f 1 ( x ) = O ( g ( x ) ) und
f 2 ( x ) = O ( g ( x ) ) f_2(x)=\mathrm{O}(g(x)) f 2 ( x ) = O ( g ( x ) ) folgt nicht, dass
f 1 f_1 f 1 und
f 2 f_2 f 2 gleich sind, genausowenig kann man aus
f ( x ) = O ( g 1 ( x ) ) f(x)=\mathrm{O}(g_1(x)) f ( x ) = O ( g 1 ( x ) ) und
f ( x ) = O ( g 2 ( x ) ) f(x)=\mathrm{O}(g_2(x)) f ( x ) = O ( g 2 ( x ) ) schließen, dass
O ( g 1 ( x ) ) \mathrm{O}(g_1(x)) O ( g 1 ( x ) ) und
O ( g 2 ( x ) ) \mathrm{O}(g_2(x)) O ( g 2 ( x ) ) dieselbe
Klasse sind oder die eine in der anderen enthalten ist.
Vergessener Grenzwert
Eine weitere Falle besteht darin, dass oft nicht angegeben wird, auf welchen
Grenzwert sich das Landausymbol bezieht. Der
Grenzwert ist aber wesentlich; so ist beispielsweise
1 x ∈ o ( 1 x ) \dfrac{1}{x}\in\text{o}\braceNT{\dfrac{1}{\sqrt{x}}} x 1 ∈ o ( x 1 ) für
x → ∞ x\to\infty x → ∞ , nicht aber für den einseitigen
Grenzwert x ↓ 0 x\downarrow 0 x ↓ 0 . Normalerweise wird der betrachtete
Grenzwert aber aus dem Zusammenhang klar, sodass hier Mehrdeutigkeiten nur selten auftreten.
Es ist unmöglich, die Schönheiten der Naturgesetze angemessen zu vermitteln, wenn jemand die Mathematik nicht versteht. Ich bedaure das, aber es ist wohl so.
Richard Feynman
Anbieterkеnnzeichnung: Mathеpеdιa von Тhοmas Stеιnfеld
• Dοrfplatz 25 • 17237 Blankеnsее
• Tel.: 01734332309 (Vodafone/D2) •
Email: cο@maτhepedιa.dе