Banachscher Fixpunktsatz
Kontraktionen
Sei (
M,
d) ein
metrischer Raum und
f:M→M eine
Abbildung. Dann heißt
f Kontraktion oder
kontrahierende Abbildung, wenn es ein
C∈R mit
0≤C<1 gibt, so dass für alle
x,y∈M gilt:
d(f(x),f(y))≤C⋅d(x,y).
Eine
Kontraktion verringert also den Abstand zweier
Punkte zueinander.
Fixpunkte
Eine
Kontraktion verringert den Abstand zwischen
Punkten. Der Gedanke, dass
kontrahierende Abbildungen Fixpunkte besitzen, liegt daher nahe. Dazu muss der
metrische Raum allerdings
vollständig sein.
Satz 1667 (Banachscher Fixpunktsatz)
Beweis
Existenz
Wir wählen
x0∈M beliebig und definieren durch
xn+1=f(xn), (
n∈N) rekursiv eine
Folge. Wir zeigen, dass
(xn) eine
Cauchy-Folge ist.
Wir schätzen ab:
d(xi,xi−1)=d(f(xi−1),f(xi−2) ≤Cd(xi−1,xi−2) und nach nochmaliger Anwendung:
d(xi,xi−1)≤C2d(xi−2,xi−3). Mittels
vollständiger Induktion zeigen wir dann
d(xi,xi−1)≤Ci−1d(x1,x0)=Ci−1d(f(x0),x0).
(1)
Nach mehrmaliger Anwendung der
Dreiecksungleichung ergibt sich:
d(xn+k,xn)≤i=n+1∑n+kd(xi,xi−1)
≤i=n+1∑n+kCi−1d(f(x0),x0) (mit
(1))
=d(f(x0),x0)i=n∑n+k−1Ci ≤d(f(x0),x0)i=n∑∞Ci
Dieser Ausdruck wird in Abhängigkeit von
n beliebig klein, damit handelt es sich bei
(xn) um eine
Cauchy-Folge, die konvergiert, da
M vollständig ist.
Sei nun
x=limn→∞xn der
Grenzwert der
Folge. Wegen der Definition der
Folge (
xn) gilt sicher
limn→∞xn=limn→∞xn+1 =limn→∞f(xn). Da
f eine
Kontraktion ist, gilt auch
limn→∞f(xn)=f(x), womit also
x=f(x) und
x ist der gesuchte Fixpunkt.
Eindeutigkeit
Seien
x und
y Fixpunkte von
f. Dann gilt:
d(x,y)=d(f(x),f(y)) ≤Cd(x,y). Also:
(1−C)d(x,y)≤0 und wegen
1−C>0 ist
d(x,y)=0 und daher
x=y.
□
Anwendungen
Miß alles, was sich messen läßt, und mach alles meßbar, was sich nicht messen läßt.
Galileo Galilei
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