ist in der Physik als Pendelgleichung bekannt. Wir können an dieser DGL exemplarisch das Vorgehen bei homogenen linearen Differentialgleichungen zweiter Ordnung mit konstanten Koeffizienten verdeutlichen.
Wir lösen (1) mit dem Ansatz y=eλx; y′=λeλx; y′′=λ2eλx.
Für k<0 erhalten wir die beiden Lösungen der quadratischen Gleichung(2)λ1,2=±−k; was für die DGL zu den beiden Lösungen y1=eλ1x und y2=eλ2x führt. Die allgemeine Lösung ergibt sich als alle Linearkombinationen von y1 und y2 durch
C1eλ1x+C2eλ2x,
wobei C1 und C2 beliebige Konstanten sind, die sich gegebenenfalls aus den Anfangsbedingungen bestimmen lassen.
und wir erhalten dann die beiden Lösungen y1=e2x und y2=e−2x. Die allgemeine Lösung der Differentialgleichung ist eine beliebige Linearkombination der beiden speziellen Lösungen und hat die Form
y=ae2x+be−2x.(4)
Durch Einsetzen überzeugt man sich schnell davon, dass es sich bei (4) um die allgemeine Lösung der DGL(3) handelt. Bei zwei vorgegebenen Anfangswerten wie y(0)=1 und y′(0)=0, können die beiden Parameter a und b eliminiert werden:
1=a+b und y′=2ae2x−2be−2x⟹0=2a−2b; ergibt a=b=21, und die spezielle Lösung ist y=21e2x+21e−2x.
Da wir nur an reellen Lösungen interessiert sind, untersuchen wir für welche a,b die Funktion reell wird. Mit a=b erhalten wir y3=2acosx und mit a=ti=−b ergibt sich y=(ti−ti)cosx+(ti−ti)isinx=−2tsinx. Auch y3 und y4 bilden ein Fundamentalsystem und wir erhalten als allgemeine reelle Lösung
y=cy3+dy4=ccosx+dsinx
Wir können die Konstanten c und d durch Anfangswerte bestimmen.
Für die Ausgangsgleichung y′′+y=0 erhalten wir mit y(0)=0 und y′(0)=2 die Gleichung 0=c und wegen y′=−csinx+dcosx können wir d durch 2=d bestimmen, woraus sich die spezielle Lösung y=2sinx ergibt.
Alle Pädagogen sind sich darin einig: man muß vor allem tüchtig Mathematik treiben, weil ihre Kenntnis fürs Leben größten direkten Nutzen gewährt.
Felix Klein
Copyright- und Lizenzinformationen: Diese Seite ist urheberrechtlich geschützt und darf
ohne Genehmigung des Autors nicht weiterverwendet werden.