Konvexe Hülle

Die konvexe Hülle einer Teilmenge MM eines reellen oder komplexen Vektorraums VV, ist die kleinste konvexe Menge, die MM enthält.
Bezeichnung: convM\conv M

Satz C84C (Durchschnittssatz für konvexe Menge)

Sei MiM_i eine Mengenfamilie konvexer Mengen über die Indexmenge II, dann ist ihr Durchschnitt
D:=iIMiD:=\bigcap\limits_{i\in I} M_i
konvex. Sei MVM\subseteq V eine beliebige Menge. {Mi}iI\{M_i\}_{i\in I} das System aller konvexen Mengen, die MM enthalten. Dann gilt
convM=iIMi\conv M=\bigcap\limits_{i\in I} M_i,
der Durchschnitt ist also die kleinste konvexe Menge, die MM enthält.
 
 

Beweis

Seien x,yiIMix,y\in \bigcap\limits_{i\in I} M_i, also x,yMix,y\in M_i für alle iI{i\in I} . Da die MiM_i konvex sind, auch xyMi\ovl{xy}\in M_i für alle iI{i\in I} , woraus folgt: xyiIMi\ovl{xy}\in \bigcap\limits_{i\in I} M_i, womit gezeigt ist, dass der Durchschnitt konvex ist.
Sei nun DD eine konvexe Menge mit MDiIMiM\subseteq D\subset \bigcap\limits_{i\in I} M_i, also eine kleinere konvex Menge, die MM enthält. Dann muss es aber ein kIk\in I geben, mit D=MkD=M_k, für dieses müsste dann D=MkMkD=M_k\subset M_k gelten, und da eine Menge niemals echte Teilmenge von sich selbst sein kann erhalten wir einen Widerspruch. \qed

Satz C84D (Eigenschaften der konvexen Hülle)

Seien A,BVA,B\subseteq V Teilmengen eines reellen oder komplexen Vektorraums, dann gilt:
  1. AconvAA\subseteq \conv A (Extensivität)
  2. AB    convAconvBA\subseteq B \,\implies\, \conv A\subseteq \conv B (Monotonie)
  3. conv(convA)=convA\conv (\conv A)=\conv A (Idempotenz)
Damit ist die konvexe Hülle ein Hüllenoperator.

Beweis

i) gilt, da nach Satz C84C die konvexe Hülle als Durchschnitt konvexer Mengen, die AA enthalten dargestellt werden kann. ii) Seien AiA_i, BjB_j die konvexen Mengen die AA bzw. BB enthalten. Wegen ABBjA\subset B\subset B_j für alle jJj\in J, gibt es zu jedem jJj\in J ein iIi\in I mit Ai=BjA_i=B_j, also xconvAx\in \conv A     xiIAi\iff x\in \bigcap\limits_{i\in I} A_i     iIxAi\iff \forall i\in I x\in A_i     jJxBi\implies \forall j\in J x\in B_i     xconvB\implies x\in\conv B. iii) aus i) und ii) folgt convAconv(convA)\conv A\subseteq \conv (\conv A). Seien AiA_i die konvexen Mengen, die AA enthalten. Es gilt AAiA\subseteq A_i, also mit ii) convAconvAi=Ai\conv A\subseteq \conv A_i=A_i. Also conv(convA)conv(convAi)\conv (\conv A)\subseteq \conv (\conv A_i) für alle ii und damit conv(convA)iIconvAi\conv (\conv A)\subseteq\bigcap\limits_{i\in I} \conv A_i =iIAi=convA=\bigcap\limits_{i\in I} A_i=\conv A. \qed

Religion und Mathematik sind nur verschiedene Ausdrucksformen derselben göttlichen Exaktheit.

Kardinal Michael Faulhaber

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