Das isoperimetrisches Problem
Das
isoperimetrische Problem beschäftigt sich mit der Frage, welche
ebene Figur bei vorgehenen Umfang
u die größte Fläche
A umfasst. In der Ebene ist die Lösung ein
Kreis.
Satz C8MA
Für ebene Figuren gilt
4πA<=u2,
(1)
die Gleichheit gilt nur für den
Kreis.
Die
Ungleichung (1) heißt
isoperimetrische Ungleichung und wird oft in der Form
A<=4πu2
geschrieben.
Beweisskizze
Wir folgen hier einem Beweis von Jakob Steiner und setzen die Existenz einer Lösung voraus.
i) Die Gleichheit gilt für einen
Kreis Wegen
A=πr2 und
u=2πr sieht man sofern, dass in
(1) die Gleichheit gilt.
ii) Die gesuchte Figur muss
konvex sein.
Denn: wäre die Figur nicht
konvex, gäbe es mindestens eine Einbuchtung (vgl. nebenstehende [!Abbildung]) und wir könnten einen Teil der Umrandung durch
Spiegelung nach außen stülpen. Die neu enstehende Figur hätte den gleichen Umfang, aber einen größeren Flächeninhalt. Da wir dies mit allen Einbuchtungen machen können, erhalten wir im Ergebnis eine konvexe Figur, mit dem gleichen Umfang, aber größeren Flächeninhalt.
iii) Halbierungsansatz Wir wählen auf dem Umfang unserer (nach i) konvexen) Figur zwei
Punkte A und
B so, dass der durchlaufene Umfang von
A nach
B genauso groß ist, wie der von
B nach
A. Die Verbindungsstrecke
AB muss unsere Figur in zwei flächengleiche Teilfiguren zerlegen.
Denn angenommen wir haben zwei
Punkte A und
B auf dem Umfang, deren Verbindungsstrecke den Flächeninhalt unserer Figur nicht halbiert. Dann muss der Flächeninhalt einer Teilfigur größer sein als der der anderen. Wenn wir nun die größere Teilfigur an der
Strecke AB spiegeln, erhalten wir eine Figur mit größerem Flächeninhalt bei gleichem Umfang.
iv) Wir zeigen jetzt, dass unter allen Figuren über einer Basisstrecke
AB, der Halbkreis den größten Flächeninhalt bei vorgegeben Umfang hat.
Man betrachte zu einem beliebigen
Punkt C der Kurve das
Dreieck ABC. Dieser
Punkte C teilt die Fläche
A zwischen der Kurve und der Stecke
AB in drei Teilflächen auf: die Fläche
A1 des
Dreiecks ABC und die Flächen
A2 zwischen der Kurve und der Dreiecksseite
AC und
A3 zwischen der Kurve und der Seite
CB.
Wir variieren die
Winkel γ bei
C, lassen jedoch die
Strecken b=AC und
a=CB (und damit den Umfang der Kurve) unverändert. Mit
Formel 5518B gilt
A1=ab⋅sinγ. Da der
Sinus sein
Maximum bei
90° annimmt, wird
A1 maximal, wenn das
Dreieck ABC rechtwinklig ist.
Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt.
David Hilbert
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