Approximation des Kreises durch regelmäßige 2n-Ecke

Wir wollen Flächeninhalt und Umfang durch das Einbeschreiben von regelmäßigen 2n2^n-Ecken annähern. Beginnen wir mit einem Quadrat.

Quadrat

KreisQuadrat.png
Die Situation mit einem einbeschriebenen Quadrat zeigt die Abbildung. Ist rr der Radius des Kreises und aa die Seitenlänge des Quadrates, kann man wegen CMB=90°\angle CMB=90° unter Benutzung des Satzes des Pythagoras ableiten: 2r2=a22r^2=a^2.
Damit ergibt sich für den Flächeninhalt AQA_Q und Umfang uQu_Q des Quadrates:
AQ=2r2A_Q=2r^2
uQ=4a=42ru_Q=4a=4\sqrt 2 r.
Durch Vergleich mit dem Umfang des Kreises, könnten wir für π\pi den Näherungswert π222,828\pi\approx 2\sqrt 2\approx 2,828 gewinnen.

Teildreiecke

Wenn dem Kreis im Allgemeinen ein regelmäßiges 2n2^n-Eck einbeschrieben ist, dessen Seitenlängen ana_n sei, können wir uns das 2n2^n-Eck in 2n2^n kongruente Teildreiecke zerlegt vorstellen. Beim Viereck ist ΔBCM\Delta BCM ein solches Dreieck. Der Flächeninhalt dieses Dreiecks ist AD=12a2h=ah4A_D=\dfrac 1 2 \cdot \dfrac a 2 h= \dfrac {ah} 4. Im allgemeinen Fall (wenn hnh_n die Höhe im entsprechenden Teildreieck des 2n2^n-Ecks ist) ergibt sich AD=anhn2A_D= \dfrac {a_nh_n} 2. Da das 2n2^n-Eck in 2n2^n-Teildreiecke zerlegt wird, ergibt sich An=2nanhn2=2n1anhnA_n=2^n\cdot \dfrac {a_nh_n} 2= 2^{n-1}\cdot a_nh_n.
Den Umfang erhält man relativ einfach mit un=2nanu_n=2^n\cdot a_n.
Für das Quadrat hatten wir a=a2=2ra=a_2=\sqrt 2 r und h=h2=a2=122rh=h_2=\dfrac a 2= \dfrac 1 2\sqrt 2 r ergibt sich unmittelbar aus der Gleichschenkligkeit des Dreiecks ECM\triangle ECM. Man überzeugt sich leicht, das man durch Einsetzen (n=2n=2 für das Quadrat) wieder zu dem oben angegebenen Ergebnis kommt.

Verallgemeinerung

KHalbieren.png
Bleibt die Frage, wie man ana_n und hnh_n allgemein ausrechnet. Dieses Problem werden wir durch Angabe einer Rekursionsgleichung lösen.
In der Abbildung sei AMC\triangle AMC ein Teildreieck im 2n2^n-Eck. Dann können wir hnh_n sofort ausrechnen. Es gilt nach dem Satz des Pythagoras hn2+an22=r2{h_n}^2+{\dfrac {a_n} 2}^2 =r^2. Also:
hn2=r2an24h_n^2= r^2- \dfrac {{a_n}^2} 4
Wenn wir jetzt vom 2n2^n-Eck zum 2n+12^{n+1}-Eck übergehen können wir aus nebenstehender Abbildung die folgende Beziehung ablesen:
an+12=an24+(rhn)2a_{n+1}^2= \dfrac {{a_n}^2} 4+(r-h_n)^2
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse für die ersten n zusammen.
n Ecken an/ra_n/r hn/rh_n/r An/r2A_n/r^2 un/ru_n/r un/2ru_n/2r
2 4 2\sqrt 2 122\dfrac 1 2\sqrt 2 2 424\sqrt 2 222,82842\sqrt 2\approx 2,8284
3 8 22\sqrt{ 2-\sqrt 2} 122+2\dfrac 1 2 \sqrt{ 2+\sqrt 2} 222\sqrt 2 8228 \sqrt{ 2-\sqrt 2} 4223,06144 \sqrt{ 2-\sqrt 2}\approx 3,0614
4 16 22+2\sqrt{2-\sqrt{ 2+\sqrt 2}} 1622+216 \sqrt{2-\sqrt{ 2+\sqrt 2}} 822+23,12148 \sqrt{2-\sqrt{ 2+\sqrt 2}}\approx 3,1214
Die höheren hnh_n braucht man nicht wirklich. Man kann nämlich zeigen: An+1=unr/2A_{n+1}=u_n r/2.
 
 

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Stephen Hawking

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