Householdertransformation
Die Householdertransformation wurde 1958 durch den amerikanischen Mathematiker Alston Scott Householder eingeführt.
Definition und Eigenschaften
Die Spiegel-Hyperebene kann durch einen
Einheitsvektor v (einen Vektor mit der Länge 1), der
orthogonal zur Hyperebene ist, definiert werden.
Wenn
v als Spalteneinheitsvektor gegeben und
I die
Einheitsmatrix ist, dann ist die oben beschriebene
lineare Abbildung durch die folgende
Householder-Matrix gegeben (
vT bezeichnet die Transponierte des Vektors
v):
- Q=I−2vvT
Spiegelungsmatrizen gab es selbstverständlich schon lange vorher und in der reinen
Mathematik ist der Begriff Householder-Matrix für eine Spiegelungsmatrix eher unbekannt.
Diese Householdermatrix ist nützlich, wenn man eine beliebige
Matrix (auch mit linear abhängigen Spalten) mit Hilfe einer orthonormalen
Matrix darstellen will. Hat die
Matrix linear unabhängige Spalten, so ist sie in der Form
A=QR darstellbar (
QR-Zerlegung), wobei
Q orthonormale Spalten hat. In
R ist gespeichert, wie sich die Spalten von
A durch die von
Q darstellen lassen. Hat
A nun linear abhängige Spalten, so kann man
A trotzdem Spalte für Spalte mit der Householdermatrix transformieren.
Die Householder-Matrix hat folgende Eigenschaften:
- sie ist symmetrisch: Q=QT
- sie ist orthogonal: Q−1=QT
- sie ist involutorisch: Q2=I
- sie hat die Eigenwerte 1 und -1.
Des Weiteren spiegelt
Q wirklich einen
Punkt X (den wir mit seinem
Ortsvektor x identifizieren) wie oben beschrieben, da:
Qx=x−2vvTx=x−2⟨v,x⟩v, wobei < · , · > das
Skalarprodukt bezeichnet. Beachte, dass
⟨v,x⟩ dem Abstand von
X zur Hyperebene entspricht.
Anwendung: QR-Zerlegung
Householder-Spiegelungen können zur stabilen Berechnung von
QR-Zerlegungen verwendet werden, indem zuerst eine Spalte einer
Matrix auf das Vielfache eines Standard-Basisvektors gespiegelt wird; die Transformationsmatrix berechnet und mit der Originalmatrix multipliziert wird. Anschließend bearbeitet man die
(i,i) Minoren dieses Produkts rekursiv auf die gleiche Art. Weiteres findet sich unter
QR-Zerlegung.
Die Zahl der Operationen für die
QR-Zerlegung einer
Matrix A=QR∈Rm×n,m≥n mit dem
Householder-Verfahren beträgt:
m≫nm≈n2n2⋅m4⋅(31)n3
So kann also die Mathematik definiert werden als diejenige Wissenschaft, in der wir niemals das kennen, worüber wir sprechen, und niemals wissen, ob das, was wir sagen, wahr ist.
Bertrand Russell
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