In der linearen Algebra ist eine Givens-Rotation (benannt nach Wallace Givens) eine Drehung in einer Ebene, die durch zwei Koordinaten-Achsen aufgespannt wird. Manchmal wird dies auch als Jacobi-Rotation (nach Carl Gustav Jacobi) bezeichnet.
Beschreibung
Die Transformation lässt sich durch eine Matrix der Form
beschreiben, wobei c = cos(θ) und s = sin(θ) in der i-ten und k-ten Zeile und Spalte erscheinen. Eine solche Matrix heißt Givens-Matrix. Formaler ausgedrückt:
Das Produkt GT(i,k,θ)x stellt eine Drehung des Vektors x um einen Winkelθ in der (i,k)-Ebene dar, diese wird Givens-Rotation genannt.
Die Hauptanwendung der Givens-Rotation liegt in der numerischen linearen Algebra, um Nulleinträge in Vektoren und Matrizen einzuführen. Dieser Effekt kann z.B. bei der Berechnung der QR-Zerlegung einer Matrix ausgenutzt werden. Außerdem werden solche Drehmatrizen beim Jacobi-Verfahren benutzt.
QR-Zerlegung mittels Givens-Rotationen
Das Verfahren ist sehr stabil. Pivotisierung ist nicht erforderlich.
Flexible Berücksichtigung von schon vorhandenen 0-Einträgen in strukturierten (insbesondere dünnbesetzten) Matrizen.
Der Aufwand für eine QR-Zerlegung einer vollbesetzten m x n-Matrix ist O(mn2). Für dünnbesetzte Matrizen ist der Aufwand allerdings erheblich niedriger.
Beispiel (QR-Zerlegung):
G2,4⋅G1,4⋅⎣⎢⎢⎡30045205⎦⎥⎥⎤=⎣⎢⎢⎡50007500⎦⎥⎥⎤ mit