Orthogonalität in Prähilberträumen

Sei VV ein Prähilbertraum mit dem Skalarprodukt ,\langle\cdot ,\cdot\rangle dann heißen zwei Vektoren u,vVu,v\in V genau dann orthogonal oder senkrecht zueinander, wenn ihr Skalarprodukt verschwindet, also u,v=0\langle u,v\rangle=0. Analog zur euklidischen Geometrie schreibt man dann uvu\perp v. Wegen der Symmetrie des Skalarprodukts gilt uv      vuu\perp v \space\iff \space v\perp u.

Beispiel C9L9

Wir betrachten den Vektorraum der stetigen Funktionen C[1,1]\mathcal C[-1,1] mit dem Skalarprodukt aus Beispiel C9L8 und wollen untersuchen wann Polynome der Form pn(x)=xnp_n(x)=x^n orthogonal zueinander sind. Es ist pn,pm=11pn(x)pm(x)dx\langle p_n,p_m\rangle=\int\limits_\me^1p_n(x)p_m(x)\d x =11xm+ndx=\int\limits_\me^1 x^{m+n} \d x =[1m+n+1xm+n+1]11=\left[\dfrac 1 {m+n+1} x^{m+n+1} \right]_\me^1 =1m+n+1(1(1)m+n+1)=\dfrac 1 {m+n+1} \left(1-(\me)^{m+n+1}\right).
Für die Orthogonalität muss (1)m+n+1=1(\me)^{m+n+1}=1 gelten und dies ist genau dann der Fall, wenn m+n+1m+n+1 gerade ist, also m+nm+n ungerade ist. Damit stehen zwei Polynome der Form pn(x)=xnp_n(x)=x^n senkrecht aufeinander, wenn die Summe ihres Grades ungerade ist. Insbesondere sind xnx^n und xn+1x^{n+1} orthogonal.
Die Norm der Polynome ergibt sich mit pn=pn,pn||p_n||=\sqrt {\langle p_n,p_n\rangle} =22n+1=\sqrt{\dfrac 2 {2n+1}}.
 
 

Gott existiert, weil die Mathematik widerspruchsfrei ist, und der Teufel existiert, weil wir das nicht beweisen können.

Andre Weil

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