Projektionssatz
Aussage
Sei
M⊂H ein abgeschlossener,
linearer Teilraum eines
Hilbertraums H mit dem
Skalarprodukt (,). Dann gibt es für alle
f∈H genau ein
f1∈M und genau ein
f2∈M⊥ mit
f=f1+f2. Dabei ist
M⊥ folgendermaßen erklärt
M⊥:={g∈H:(f,g)=0∀f∈M}.
Beweisskizze
Unter Ausnutzung der Sesquilinearität des
Skalarproduktes zeigt man zunächst die Eindeutigkeit der Darstellung. Dann betrachtet man folgendes Variationsproblem: Finde ein
f1∈M mit
∥f−f1∥=infg∈M∥f−g∥=:d. Dabei ist
∥∥ die durch das
Skalarprodukt induzierte Norm. Mit direkten Methoden und der
Parallelogrammgleichung sieht man die Lösbarkeit des Variationsproblems ein. Schließlich benutzt man wiederum das
Skalarprodukt, um
f2=(f−f1)∈M⊥ zu erkennen.
Konsequenzen
Man beachte, dass der Beweis lediglich von den Hilbertraumaxiomen Gebrauch macht und in dieser Hinsicht elementar wenn auch sehr abstrakt ist. Damit gilt der
Projektionssatz in jedem
Hilbertraum. Neben dem oben angesprochenen Konsequenzen ist durch diesen Satz das Funktionieren des Gram-Schmidtschen Orthonormalisierungsverfahren gesichert. Ebenfalls wird die Theorie der
Fourierreihen erst möglich. Ist der
Hilbertraum separabel, so liefert der Satz die Existenz eines vollständigen
Orthonormalsystems. Schließlich ist der
Projektionssatz eine der wichtigsten Werkzeuge beim Beweis des Rieszschen Darstellungssatzes.
Seit der Zeit der Griechen bedeutet "Mathematik" zu sagen, "Beweis" zu sagen.
N. Bourbaki
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