Funktionen zu den ersten Gliedern der Exponentialreihe
Sei x∈R beliebig. Wir betrachten die Exponentialreihe
E(x):=n=0∑∞n!xn
Behauptung: Die Exponentialreihe konvergiert für alle x∈R.
Beweis
Für x=0 verschwinden alle xn bis auf (x0=1), daher ist die Reiheabsolut konvergent mit E(0)=1.
Für x=/0 können wir das Quotientenkriterium verwenden. Wir setzen an:=n!xn und es gilt ∣∣∣∣anan+1∣∣∣∣=∣∣∣∣∣∣∣∣n!xn(n+1)!xn+1∣∣∣∣∣∣∣∣=∣x∣⋅(n+1)!n!=n+1∣x∣→0<1 für n→∞.
Also konvergiert die Exponentialreihe für alle x∈R.
Satz 16M0 (Eigenschaften der Exponentialreihe)
E(0)=1; E(1)=e
E(x)>0∀x∈R
E(x+y)=E(x)E(y)∀x,y∈R Mit Induktion: E(x1+⋯+xl)=E(x1)⋅⋯⋅E(xl)∀x1,…,xl∈R
E(−x)=E(x)1∀x∈R
E(r)=er∀r∈Q
x<y⇒E(x)<E(y)∀x,y∈R
Beweis
(i) E(0)=1 trivial und E(1)=n=0∑∞n!1=e (eulersche Zahl).
(iii) E(x)⋅E(y)=(n=0∑∞n!xn)⋅(n=0∑∞n!yn)=n=0∑∞cnCauchy-Produkt mit cn=k=0∑nk!xk⋅(n−k)!yn−k=n!1⋅k=0∑nk!(n−k)!n!xkyn−k=n!1⋅k=0∑n(kn)xkyn−k=n!1(x+y)n (Binomischer Satz) ⇒E(x)⋅E(y)=n=0∑∞n!(x+y)n=E(x+y).
(ii) :E(x)=E(2x+2x)=(E(2x))2>0.
(iv) 1=E(0)=E(x+(−x))=E(x)⋅E(−x)⇒E(x)¬=0 und E(−x)=E(x)1.
(v) Für alle n∈N: E(n)=E(n-mal1+1+⋯+1)=E(1)⋅E(1)⋯E(1)=E(1)n=en. Ferner: e=E(1)=En-mal(n1+n1+⋯+n1)=n-malE(n1)⋯E(n1)=E(n1)n⇒en1=E(n1). Also für alle r=mn∈Q mit m,n∈N: E(mn)=En- mal(m1+m1+⋯+m1)=n -malE(m1)⋯E(m1)=E(m1)n=(em1)n=emn
Schließlich gilt für alle r∈Q: r>0⇒E(r)=er.
Für r<0 ist −r>0⇒E(−r)=e−r=er1⇒E(r)=er.
Falls r=0⇒E(0)=1=e0.
(vi) Schließlich seien x,y∈R und x<y, also y−x>0 und damit
E(y−x)=n=0∑∞n!(y−x)n=1+n=1∑∞>0n!(y−x)n>1
Andererseits ist E(y−x)=E(y)⋅E(−x)=E(x)E(y)>1⇒E(y)>E(x)
Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind sie nicht sicher, und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.
Albert Einstein
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