Euler-Tschebyschow-Verfahren
Das
Euler-Tschebyschow-Verfahren (nach Leonhard Euler und Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow; auch
Verfahren der berührenden Parabeln) bezeichnet in der
numerischen Mathematik ein iteratives Verfahren zum Lösen nichtlinearer Gleichungen. Es ist vergleichbar mit dem
Newton-Verfahren, hat jedoch die Konvergenzordnung 3.
Beschreibung
Hat man eine nichtlineare Gleichung in Nullstellenform
- F(x)=0 einer Funktion F:D⊂Rn→Rn
und einen hinreichend guten Startwert
x0, so erhält man über eine näherungsweise Berechnung der
Nullstelle der abgebrochenen
Taylorentwicklung
- 0=F(xk)+F′(xk)(x−xk)+21F′′(xk)(x−xk)2
in jedem Schritt das folgende Verfahren. Die genaue Herleitung des Verfahrens ist in
Halley-Verfahren im Abschnitt zum mehrdimensionalen Fall beschrieben.
Algorithmus
- Wähle einen Startwert x0∈Rn, ein ε>0,N∈N, setze k=0
- Falls ∥F(xk)∥<ε oder k>N Stopp
- Löse :F′(xk)sk=−F(xk), (Newton-Schritt)
- Löse :F′(xk)tk=−21F′′(xk)(sk,sk), (quadratische Korrektur)
- Setze xk+1=xk+sk+tk,k=k+1
Eigenschaften
Beispiel
Als einfaches eindimensionales Beispiel soll die Berechnung der
Nullstelle von
f(x)=x+ex mit dem Startwert 0 genommen werden. Die
erste Ableitung ist
f´(x)=1+ex die
zweite Ableitung f′′(x)=ex
- Schritt 1
- f(0)=1, f′(0)=2, f′′(0)=1
- s0=−f′(0)f(0)=−05
- t0=−21⋅f′(0)f′′(0)⋅s02=−00625
- x1=x0+s0+t0=−05625
- Schritt 2
- f(−05625)=00073, f′(−05625)=15698, f′′(−05625)=05698
- s1=−f′(−05625)f(−05625)=−00046
- t1=−21⋅f′(−05625)f′′(−05625)⋅s12=−39063⋅10−6
- x2=x1+s1+t1=−05671
Nach dem 2. Schritt erhält man als Funktionswert
f(−05671)=83450⋅10−10 und kann abbrechen.
Literatur
In der Mathematik gibt es keine Autoritäten. Das einzige Argument für die Wahrheit ist der Beweis.
K. Urbanik
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