Je n Vektoren v1,…,vn∈Rn spannen einen Spat {∑λivi∣0≤λi≤1}⊂V auf. Es wird sich zeigen, dass die Determinante von (v1,…,vn)=:A eine alternierende n-Form ist, deren Wert dem (orientierten) Volumen des Spates entspricht.
Beispiel
Sei V=Kn.
Beispiel 16N4
Für n=1a:K→K sei a(λ):=λ. Homogenität ist gegeben, denn λ=λ⋅1↦λa(1), (ii) ist leer. a ist eine (alternierende) 1-Form und eine lineare Abbildung.
n=2: Sei a:K2×K2→K mit a((a1a2),(b1b2)):=a1b2−a2b1. Diese Abbildung ist nicht linear . Homogenität: a((λa1λa2),(b1b2))=λa1b2−λa2b1=λa((a1a2),(b1b2)). Ebenso für das zweite Argument. Scherungsinvarianz: a((a1+b1a2+b2),(b1b2))=(a1+b1)b2−(a2+b2)b1=a1b2−a2b1=a((a1a2),(b1b2)) Ebenso für das zweite Argument.
a ist multilinear, d.h. für jedes fest gewählte j∈{1,…,n} und v1,…,vj−1,vj+1,…,vn∈V ist die AbbildungV→K mit v↦a(v1,…,vj−1,v,vj+1,…,vn) eine lineare Abbildung.
Beim Vertauschen von vi und vj mit i=/j ändert sich das Vorzeichen von a. d.h. bei elementaren Spaltenumformungen vom Typ S3 ändert sich das Vorzeichen.
Beweis
(i): Obda sei λ=/0, andernfalls entspricht die Behauptung der Scherungsinvarianz. a(v1,…,vn)=λ−1a(v1,…,λvj,…,vn) (wegen der Homogenität) =λ−1a(v1,…,vi+λvj,…,λvj,…,vn) (wegen der Scherungsinvarianz) =a(v1,…,vi+λvj,…,vn) (wegen der Homogenität)
(ii): Seien v1,…,vnlinear abhängig, so gibt es ein i für dass αi!=0 in der Linearkombinationj=1∑nαjvj=0. Nach geeigneten Umformungen gilt dann vi=j=/i∑λjvj, also vi−j=/i∑λjvj=0, dieser Eintrag entsteht an der i-ten Stelle durch (n−1) Spaltenumformungen wie in (i). a(v1,…,vn)=a(v1,…,=0=0⋅vivi−j=/i∑λjvj,…,vn) (nach (i) und oben) =a(v1,…,0⋅vi,…vn)=0⋅a(v1,…,vn)=0 (Homogenität) (iii): Wegen der Homogenität gilt für j=1…n: a(v1,…,λvj,…,vn)=λa(v1,…,vj,…,vn)∀λ∈K Bleibt zu zeigen:
1. Fall: v1,…,vj−1,vj+1,…,vn sind linear abhängig. Wegen (ii) verschwinden (=0) beide Seiten von (1). 2. Fall: v1,…,vj−1,vj+1,…,vn sind linear unabhängig. Nach Satz 15XA existiert vj∈V, so dass v1,…,vn eine Basis bilden, wir setzen U:=L(v1,…,vj−1,vj+1,…,vn) und können v,v′∈V in der Form v=u+λvj, v′=u′+λ′vj mit u,u′∈U schreiben. Es gilt:
Daher gilt: a(v1,…,v+v′,…,vn)=a(v1,…,=(u+u′)+(λ+λ′)vju+λvj+u′+λvj,…,vn)=a(v1,…,(λ+λ′)vj,…,vn)=(λ+λ′)a(v1,…,vn)
Analog zeigt man nun: a(v1,…,v,…,vn)=λa(v1,…,vn) und a(v1,…,v′,…,vn)=λ′a(v1,…,vn). (iv): Zu zeigen ist: a(v1,…,vi,…,vj,…,vn)=−a(v1,…,vj,…,vi,…,vn). Die Vektoren v1,…,vi+vj,…,vi+vj,…,vn sind linear abhängig, also gilt unter zweimaliger Anwendungen von (iii) 0=a(v1,…,vi+vj,…,vi+vj,…,vn)=a(v1,…,vi,…,vj,…,vn)+=0a(v1,…,vi,…,vi,…,vn)+=0a(v1,…,vj,…,vj,…,vn)+a(v1,…,vj,…,vi,…,vn)⟹0=a(v1,…,vi,…,vj,…,vn)+a(v1,…,vj,…,vi,…,vn). □
Satz 16N3
Sei V ein n-dimensionaler Vektorraum und a:Vn→Kmultilinear. Es gelte a(v1,…,vn)=0, falls i=/j existieren mit vi=vj. Dann ist a eine alternierende n-Form.
Beweis
Die Homogenität ist ein Spezialfall der Multilinearität, daher ist hier nichts zu zeigen. Scherungsinvarianz: Sei i=/j und obdA. i<j: Wegen der Multilinearität gilt a(v1,…,vi−1,vi+vj,vi+1,…,vn)=a(v1,…,vi,…,vn)+a(v1,…,vi−1,vj,vi+1,…,vj,…,vn). Der zweite Summand ist nach Voraussetzung 0, also a(v1,…,vi−1,vi+vj,vi+1,…,vn)=a(v1,…,vi,…,vn)□
"Offensichtlich" ist das gefährlichste Wort in der Mathematik.
Eric Temple Bell
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