Romberg-Integration
Die
Romberg-Integration ist ein Verfahren zur numerischen Bestimmung von
Integralen und wurde von Werner Romberg entwickelt. Sie ist eine Verbesserung der
(Sehnen)-Trapezregel durch Extrapolation.
Grundgedanke
Die
Romberg-Integration basiert auf der Richardson-Extrapolation zum Limes über die Schrittweite einer summierten Quadraturformel, wie bspw. der
Trapezregel. Die
Trapezregel ist hier besonders zu erwähnen, da sie einfach zu berechnen ist, und zudem eine Entwicklung in quadratischen
Potenzen der Schrittweite besitzt, also eine Extrapolation in Quadraten der Schrittweite möglich ist, die deutlich schneller konvergiert als die einfach Extrapolation zum Limes. Mit Schrittweite
h ist hier die Breite der
Trapeze bei der
Trapezregel gemeint.
Der aufwändige Teil der
numerischen Integration sind oft die Funktionsauswertungen. Um deren Anzahl minimal zu halten ist es somit ratsam einen Schrittweitenverlauf zu wählen, der die Weiterverwendung von bereits berechneten Funtionswerten erlaubt. Ein Beispiel für eine solche Schrittweite wäre
hn=2n−1h1, das zugleich die Bedingungen für eine konvergente Extrapolation erfüllt. Also
- 1,21,41,81,161,321,…
Bei dieser sogenannten
Romberg-Folge wächst die Anzahl der benötigten Funktionsauswertungen bei großen
n schnell an, was nicht immer erwünscht ist.
Um diesem abzuhelfen kann auch die Bulirsch-Folge verwendet werden:
- 1,21,31,41,61,81,…
Hier werden Glieder mit
32 zwischengeschaltet.
Rechenvorschrift
- I=a∫bf(x)dx=limn→∞In,k
mit
- In,k=In+1,k−1+(hn+1hn)2(k−1)−1In+1,k−1−In,k−1
dabei ist
- I1,1=2h1(f(a)+f(b)) (Trapezregel)
- In,1=2hn⎝⎛f(a)+f(b)+2i=1∑hnh1−1f(a+ihn)⎠⎞ (aufsummierte Trapezregel mit mehrfachen Intervallen)
und
- k∈[1,n+1]∈N
- h1=b−a
- hn die im n-ten Schritt verwendete Schrittweite (siehe oben)
das Fehlerglied hat den Wert:
- E=I1,nI1,n+1−I1,n
Anmerkungen
- 0∫2πf(x)∗cos(2nx)dx
u. U. zu einem Fehler, wenn man nicht mindestens
n+1 Integrationsstufen berechnet. In den ersten
n Integrationsstufen fallen alle Stützstellen mit den
Nullstellen der
Funktion zusammen. Als
Integral erhält man daher immer den Wert Null, egal ob es stimmt oder nicht. Ein Computerprogramm sollte also immer eine Mindestanzahl an Integrationsstufen erzwingen.
Fazit
Der große Vorteil der Romberg- Quadratur gegenüber anderen Verfahren besteht in der Möglichkeit, den Fehler im Nachhinein zu kontrollieren und schon erreichte Ergebnisse weiterzuverwenden, wenn die Genauigkeit noch nicht erreicht ist.
Ich glaube, daß es, im strengsten Verstand, für den Menschen nur eine einzige Wissenschaft gibt, und diese ist reine Mathematik. Hierzu bedürfen wir nichts weiter als unseren Geist.
Georg Christoph Lichtenberg
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