Die Trapezregel beschreibt ein mathematisches Verfahren, wie man das Integral einer Funktion im Intervall[a,b] numerisch annähert. Das entspricht der Fläche unter der Kurve f(x) bei kartesischer Darstellung.
Dazu ersetzt man die Fläche unter der Kurve durch ein Trapez, oder bei Stückelung des Intervalls durch mehrere Trapeze.
Man kann die Kurve f(x) näherungsweise durch eine Sehne zwischen den Funktionswerten an den Stellen a und b ersetzen. Dies führt zur Sehnentrapezformel. Man kann aber auch in der Mitte von [a,b] die Tangente an f(x) legen und erhält dann die Tangententrapezformel.
Beispiel
J(f)=0∫233x−1dx=(9ln(3)728)=73,6282396649…
Nun gilt es mit Hilfe der Trapezformel als Näherungsverfahren dieses Integral zu bestimmen.
Sehnentrapezformel
Sehnentrapez
J(f)=a∫bf(x)dx=Q(f)+E(f)
Das Trapez wird gebildet aus der Grundlinie [a,b] (dem Intervall auf der x-Achse), den senkrechten Geraden[a,f(a)] und [b,f(b)] sowie der Sehne als Verbindungsgerade zwischen f(a) und f(b). Diese Sehne ersetzt die Kurve f(x).
Die Sehnentrapezformel ergibt sich aus dem Flächeninhalt des beschriebenen Trapezes:
Q(f)=2b−a(f(a)+f(b))
Diese Formel - und auch die folgenden - kann man herleiten aus der "Allgemeinen Quadraturformel für eine Teilfläche" (siehe Numerische Quadratur).
Ist f(x) zusätzlich noch reellwertig, dann gilt mit einer Zwischenstelle ζ aus [a,b]:
E(f)=−(12(b−a)3)⋅f′′(ζ)
Anschließend an das obige Beispiel:
Q(f)=(2(2−0))⋅(f(0)+f(2))=(3730)=243,33333…
Zusammengesetzte Sehnentrapezformel
J(f)=a∫bf(x)dx=Q(f)(n)+E(n)(f)
Um das Integral noch besser annähern zu können, unterteilt man das Intervall[a,b] in n nebeneinanderliegende gleich große Teilintervalle der Länge h (mit h=(b−a)/n). In jedem Teilintervall wendet man die Sehnentrapezformel für die einzelnen Teilflächen an und addiert danach die entstandenen Näherungen. Damit erhält man die summierte (bzw. zusammengesetzte) Sehnentrapezformel:
Die obere Seite des Trapezes wird hier gebildet, indem man in der Mitte des Intervalls[a,b] eine Tangente an f(x) legt. Die restlichen Seiten sind die Grundlinie [a,b] (das Intervall auf der x-Achse) und die senkrechten Geraden an den Stellen a und b bis zur Tangente.
Die Tangententrapezformel ergibt sich aus dem Flächeninhalt des beschriebenen Trapezes:
Q(f)=(b−a)f((2a+b))
Diese Formel - und auch die folgenden - kann man herleiten aus der "Allgemeinen Quadraturformel für eine Teilfläche" (siehe Numerische Quadratur).
Ist f(x) zusätzlich noch reellwertig, dann gilt mit einer Zwischenstelle ζ aus [a,b]:
E(f)=−(24(b−a)3)⋅f′′(ζ)
Anschließend an das obige Beispiel:
Q(f)=(2−0)⋅f(1)=18
Zusammengesetzte Tangententrapezformel
Um das Integral noch besser annähern zu können unterteilt man das Intervall[a,b] in n nebeneinanderliegende gleich große Teilintervalle der Länge h. In jedem Teilintervall wendet man die Tangententrapezformel für die einzelnen Teilflächen an und addiert danach die entstandenen Näherungen. Damit erhält man die summierte Tangententrapezformel: