Natürliche Zahlen
Induktive Mengen
I⊆R heißt
induktiv ⟺
- 0∈I
- ∀x:x∈I⇒x+1∈I
Eine
induktive Menge nach dieser Definition umfasst stets dass, was man anschaulich unter den
natürlichen Zahlen versteht; sie kann jedoch auch größer sein. Es gibt z.B. eine
induktive Menge I, so dass
{21,23,…}⊆I ist.
J:={I:I⊂RI ist induktiv
} entspricht der
Menge aller
induktiven Mengen aus
R.
N:=⋂J:=I∈J⋂I={x∈R:∀I∈J:x∈I} (1)
Satz 16HP (Die natürlichen Zahlen als kleinste induktive Teilmenge)
Beweis
Wegen
A∈J und
N=I∈J⋂I⊆A, genügt es zu zeigen, dass
N induktiv ist.
∀I∈J:0∈I⇒0∈N=I∈J⋂I
x∈N=I∈J⋂I ⇒∀I∈J:x∈I ⟹x+1∈I (wegen
I induktiv)
⇒∀I∈J:x+1∈I ⇒x+1∈N=I∈J⋂I □
Prinzip der vollständigen Induktion
Satz 16HP liefert die Rechtfertigung für das
Prinzip der vollständigen Induktion. Gilt eine Aussage
H für
0 und kann man aus der Gültigkeit von
H für
n∈N auf die Gültigkeit für
n+1 schließen, so gilt
H für alle
natürlichen Zahlen. Es gilt nämlich
{x∈N∣H(x)}=N, da
N als kleinste induktive
Teilmenge definiert war.
Dieses Prinzip kann man auf beliebige
Teilmengen der Form
{n∈Z:n≥m} mit
m als Induktionsanfang verallgemeinern.
Satz 16LU (Eigenschaften der natürlichen Zahlen)
- ∀n∈N:n≥0
- ∀n,m∈N:n+m∈N und n⋅m∈N
(Abgeschlossenheit bezüglich Addition und Multiplikation)
- ∀n>0 gilt n−1∈N
- Jede nichtleere Teilmenge A⊂N enthält eine kleinste natürliche Zahl, also ihr Minimum.
Beweis
(i) mit
vollständiger Induktion: Induktionsanfang
0≥0 klar. Sei
n≥0 ⟹n+1≥1≥0.
(ii)
Induktion über
m: Induktionsanfang:
n+0∈N, da
n∈N. Induktionsschritt: Sei
n+m∈N ⟹n+m+1∈N, da
N induktiv. Für die
Multiplikation gilt im Induktionsschritt
n(m+1)=nm+n.
nm∈N nach Induktionsvoraussetzung und die Summe gehört ebenfalls zu
N wie gezeigt.
□
Satz 5221B (Archimedische Eigenschaft der reellen Zahlen)
∀r∈R∃n∈N:n>r.
Beweis
Wir führen den Beweis indirekt. Sei
N nach oben beschränkt, dann gibt es nach dem
Vollständigkeitsaxiom ein
s∈R mit
s=supN. Jetzt muss es aber auch ein
k∈N mit
k>s−1 geben, denn andernfalls, wäre
s−1 größer als alle
natürlichen Zahlen und kleiner als
s, was nicht geht, da
s Supremum war.
Dann gilt aber
s<k+1, mit anderen Worten gibt es eine
natürliche Zahl, die größer als
s ist. Widerspruch!
□
Religion und Mathematik sind nur verschiedene Ausdrucksformen derselben göttlichen Exaktheit.
Kardinal Michael Faulhaber
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