Gradient und Totale Ableitung
Sei
f:Rn→R eine
Funktion mehrerer Veränderlicher, deren sämtliche
partielle Ableitungen ∂xk∂f für
xk=1…n existieren. Der von diesen
partiellen Ableitungen gebildete Vektor
(∂x1∂f,∂x2∂f,…,∂xn∂f) heißt der
Gradient von
f und man schreibt
gradf.
Satz 165W (Gradient und Totale Ableitung)
∂xk∂f(a)=ck
Beweis
limh→0∣∣h∣∣f(a+h)−f(a)−(c1⋅h1+⋯+cn⋅hn)=0(1)
Wir betrachten nun speziell
h=(0,…,hk,…,0) womit
(1) zu
limhk→0hkf(a1,…,ak−1,ak+hk,ak+1,…,an)−f(a1,…,an)−ck⋅hk=0
wird.
⟹limhk→0hkf(a1,…,ak−1,ak+hk,ak+1,…,an)−f(a1,…,an) −ck=0
⟹limhk→0hkf(a1,…,ak−1,ak+hk,ak+1,…,an)−f(a1,…,an)=ck
Setzen wir nun
xk=ak+hk, so erhalten wir auf der linken Seite genau den Ausdruck für die
partielle Ableitung ∂xk∂f(a).
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Satz 165W kann zu folgender Behauptung verschärft werden:
Satz 165X (Gradient und Richtungsableitungen)
Sei
f:Rn→R total ableitbar im
Punkt a∈Rn mit
f′(a)=(c1,…,cn). Dann ist
f in jeder Richtung
v mit
∣∣v∣∣=1 ableitbar und es ist
∂v∂f(a)=f′(a)⋅v.
Dabei ist
f′(a)⋅v:=i=1∑n∂xi∂fai das
Skalarprodukt (andere Schreibweise
⟨f′(a),v⟩).
Beweisidee
Man setze
h=t⋅v und betrachte den
Grenzwert für
t→0.
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"Offensichtlich" ist das gefährlichste Wort in der Mathematik.
Eric Temple Bell
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