Lemma von Zorn
Es ist benannt nach dem deutsch-amerikanischen Mathematiker Max Zorn, der es 1935 entdeckte (unabhängig von der Entdeckung durch Kuratowski 1922).
Satz (Zornsches Lemma)
Beweisskizze
Angenommen, das Lemma wäre falsch. Dann gäbe es eine
halbgeordnete Menge P, in der jede totalgeordnete
Teilmenge eine
obere Schranke hätte, aber trotzdem jedes Element ein größeres hätte (es gäbe kein maximales Element in
P). Für jede totalgeordnete
Teilmenge T definieren wir nun ein Element
b(T), das größer ist als jedes Element in
T, indem wir eine
obere Schranke von
T nehmen und
b(T) auf ein Element setzen, das noch größer ist als diese Schranke. Um
b hierdurch als
Funktion definieren zu können, benötigen wir das
Auswahlaxiom (denn wir sagen nicht,
welche obere Schranke und
welches größere Element wir nehmen).
Mit dieser
Funktion b bestimmen wir dann Elemente
a0<a1<a2<a3<...∈P. Diese Folge wird wirklich lang: Die Indizes sind nicht nur alle
natürlichen Zahlen, sondern alle Ordinalzahlen! Diese Folge ist zu lang für die
Menge P, denn es gibt mehr Ordinalzahlen als Elemente in irgendeiner
Menge enthalten sein können, und so erhalten wir einen Widerspruch.
Die
av definieren wir durch transfinite
Induktion: Wir wählen
a0 beliebig aus P (das geht, da P eine
obere Schranke der
leeren Menge enthält, also selbst nicht leer ist), und für jede andere Ordinalzahl
w setzen wir
aw:=b(av∣v<w).
Das geht, da die
av durch diese Konstruktion totalgeordnet sind.
Der Beweis zeigt sogar eine etwas stärkere Version von Zorns Lemma (weniger Voraussetzung und mehr Folgerung):
(Jede wohlgeordnete
Menge ist totalgeordnet, und die Vergleichbarkeit mit einem beliebigen Element kommt als Folgerung hinzu.)
□
Verwendung
- den Satz, dass jeder Vektorraum eine Basis hat (Satz 15XA),
- das Hahn-Banach-Theorem in der Funktionalanalysis, nach dem man lineare Funktionale fortsetzen kann,
- Tychonoffs Theorem, dass jedes Produkt kompakter Räume selbst kompakt ist,
- den Satz, dass jeder Ring mit 1 ein maximales Ideal hat,
- den Satz, dass jeder Körper einen algebraischen Abschluss hat.
Alle Pädagogen sind sich darin einig: man muß vor allem tüchtig Mathematik treiben, weil ihre Kenntnis fürs Leben größten direkten Nutzen gewährt.
Felix Klein
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