Kleiner fermatscher Satz

Der kleine fermatsche Satz, kurz „der kleine Fermat“, ist ein Lehrsatz der Zahlentheorie. Er macht eine Aussage über die Eigenschaften von Primzahlen und wurde im 17. Jahrhundert von Pierre de Fermat aufgestellt. Der Satz beschreibt die allgemein gültige Kongruenz:

Satz 1645 (Kleiner fermatscher Satz)

apamodp,a^p \equiv a \mod{p},
wobei aa eine ganze Zahl und pp eine Primzahl ist.
Falls aa kein Vielfaches von pp ist, kann man das Resultat in die häufig benutzte Form
ap11modpa^{p-1} \equiv 1 \mod{p}
bringen.

Beweis

Wir müssen zeigen, dass p(apa)p|(a^p-a) ist.
Mittels vollständiger Induktion über aa ergibt sich:
Induktionsanfang: 0p0=00^p-0=0 ist durch pp teilbar.
Induktionsschritt: Sei nun p(apa)p|(a^p-a). Nach dem binomischen Satz gilt:
(a+1)p(a+1)=ap+(p1)ap1++(pp1)a+1(a+1)(a+1)^p-(a+1)=a^p+{\chooseNT p 1}a^{p-1}+\ldots+{\chooseNT p {p-1}}a+1-(a+1)
Die Binomialkoeffizienten sind alle durch pp teilbar, denn in der Darstellung
(pk)=p(p1)(pk+1)12k{\chooseNT p k}=\dfrac{p\cdot(p-1)\cdots(p-k+1)}{1\cdot2\cdots k}
taucht pp für 1kp1\leq k\leq p nur im Zähler auf. Damit folgt : (a+1)p(a+1)ap+1(a+1)(a+1)^p-(a+1)\equiv a^p+1-(a+1) apamodp\equiv a^p-a\mod p, und nach Induktionsvoraussetzung ist das 0\equiv0.
Für a<0a<0 und p=2p=2 ist die Behauptung trivial, da a2=(a)2a^2=(-a)^2. Für p>2p>2 gilt - da alle pp dann ungerade sind:
apa=ap+a=(apa)a^p-a=- |a|^p+|a|=-(|a|^p-|a|)
Nun ist wegen dem oben Bewiesen aber pp Teiler der rechten Seite. \qed

Bemerkung

In obigen Beweis wurde gleichzeitig die Behauptung
p(pk)p|\, \chooseNT p k
für pp prim und 1kp11\leq k\leq p-1 gezeigt. Mit dem binomischen Satz gilt dann
(a+b)pap+bpmodp(a+b)^p\equiv a^p +b^p \mod p

Folgerung durch Euler

Ist pp eine ungerade Primzahl, so gilt für eine beliebige ganze Zahl aa.
(a(p1)/21)(a(p1)/2+1)=ap11(a^{(p-1)/2}-1) \cdot (a^{(p-1)/2}+1) = a^{p-1} - 1
Falls pp kein Teiler von aa ist, folgt aus dem kleinen Fermatschen Satz, dass die rechte Seite der Gleichung ein Vielfaches der Primzahl pp ist. Damit ist einer der Faktoren ein Teiler von pp.
Es gilt folglich
a(p1)/2±1modpa^{(p-1)/2}\equiv \pm 1 \mod{p}

Verallgemeinerung

Man kann den kleinen fermatschen Satz zum Satz von Euler (Satz 164S) verallgemeinern.
Für zwei teilerfremde Zahlen nn und aa gilt
aφ(n)1(modn),a^{\varphi (n)} \equiv 1 \pmod{n},
wobei φ(n)\varphi(n) die Eulersche Phifunktion bezeichnet. Diese liefert die Anzahl der Zahlen zwischen 1 und n1n-1, welche teilerfremd zu nn sind. Ist nn eine Primzahl, so ist φ(n)=n1\varphi(n)=n-1, so dass man Fermats kleinen Satz als Spezialfall erhält.

Bemerkung

Aus der Gültigkeit der Kongruenz apa(modp)a^p \equiv a \pmod{p} für eine bestimmte Zahl aa kann man nicht einfach schließen, dass pp prim ist. Z. B. ist 4154(mod15)4^{15} \equiv 4 \pmod{15}, obwohl 15 keine Primzahl ist. Nichtprimzahlen, die diese Eigenschaft aufweisen, werden Fermatsche Pseudoprimzahlen genannt.
 
 

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Stephen Hawking

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