Dezimalsystem
Das
Dezimalsystem oder
Zehnersystem (lat. decimus = der Zehnte) ist ein
Stellenwertsystem zur Darstellung von Zahlen. Es verwendet die
Grundzahl (oder
Basis) 10. Das
Dezimalsystem ist heute das weltweit verbreiteteste Zahlensystem, und stammt ursprünglich aus Indien.
Ziffern
Im Dezimalsystem verwendet man die 10 Ziffern 0 (Null), 1 (Eins), 2 (Zwei), 3 (Drei), 4 (Vier), 5 (Fünf), 6 (Sechs), 7 (Sieben), 8 (Acht), 9 (Neun).
Diese Ziffern werden jedoch in verschiedenen Teilen der Welt anders geschrieben.
Definition
Eine Dezimalzahl wird in der Form
±zmzm−1…z0,z−1z−2…z−n(m,n∈Nzi∈{0,…,9})
aufgeschrieben. Dabei ist jedes
zi eine der oben genannten Ziffern. Der Index
i beschreibt den Stellenwert der jeweiligen Ziffer, die Wertigkeit einer Ziffer ist die Zehnerpotenz
10i. Die Ziffern werden ohne Trennzeichen hintereinander geschrieben, wobei die höchstwertige Stelle mit der Ziffer
zm ganz links und die niederwertigeren Stellen mit den Ziffern
zm−1 bis
z0 in absteigender Reihenfolge rechts davon stehen. Zur Darstellung von rationalen mit nicht-periodischer Entwicklung folgen dann, nach einem trennenden Komma, die Ziffern
z−1 bis
z−n.
Ziffern vor dem Komma werden mit der
Basis 10 und einem
positiven Exponenten und nach dem Komma mit 10 und einem
negativen Exponenten multipliziert. Im englischen Sprachraum wird statt des Kommas meist ein
Punkt verwendet.
Der Wert
Z der Dezimalzahl ergibt sich durch
Addition bzw.
Subtraktion dieser Ziffern, welche vorher jeweils mit ihrem Stellenwert
10i multipliziert werden:
Z=±i=−n∑mzi⋅10i.
Diese Darstellung nennt man auch Dezimalbruchentwicklung.
Beispiel
723,48=7⋅102 +2⋅101 +3⋅100 +4⋅10−1 +8⋅10−2
Dezimalbruchentwicklung
Die Darstellung einer Zahl
Z durch die Form
Z=±i=−n∑mzi⋅10i.
wobei die
zi Ziffern aus
1…9 sind heißt
Dezimalbruchentwicklung. Dadurch kann man jeder
reellen Zahl eine Folge von Ziffern zuordnen. Jeder endliche Teil dieser Folge definiert einen Dezimalbruch, der eine Näherung der
reellen Zahl ist. Man erhält die
reelle Zahl selbst, wenn man von den endlichen Summen der Teile zur
unendlichen Reihe über alle Ziffern übergeht. Diese Darstellung ist ein Beispiel einer Reihenentwicklung. Man sagt, dass die
Dezimalbruchentwicklung abbricht, wenn die Ziffernfolge ab einer Stelle nur noch aus Nullen besteht, die dargestellte
reelle Zahl also selbst schon ein Dezimalbruch ist. Insbesondere bei allen
irrationalen Zahlen bricht die Ziffernfolge nicht ab; es liegt eine unendliche
Dezimalbruchentwicklung vor.
Periode
In der
Mathematik bezeichnet man als
Periode eines Dezimalbruchs eine Ziffer oder Ziffernfolge, die sich nach dem Komma immer wieder wiederholt. Alle
rationalen Zahlen, und nur diese, haben eine periodische
Dezimalbruchentwicklung.
Beispiele:
Sofortperiodische
- 1/3 = 0,33333...
- 1/7 = 0,142857142857...
- 1/9 = 0,11111...
Nichtsofortperiodische
- 2/55 = 0,036363636...
- 1/30 = 0,03333...
- 1/6 = 0,16666...
Auch endliche Dezimalbrüche wie 0,12 können als periodische Dezimalbrüche aufgefasst werden: 0,12 = 0,12000...
Perioden treten im
Dezimalsystem genau dann auf, wenn sich der
Nenner des zugrunde liegenden
Bruches nicht ausschließlich durch die
Primfaktoren 2 und
5 erzeugen lässt -- 2 und 5 sind die
Primfaktoren der Zahl 10, der
Basis des
Dezimalsystems. Ist der
Nenner eine
Primzahl (außer 2 und 5), so hat die
Periode höchstens eine Länge, die um eins niedriger ist als der Wert des Nenners (in den Beispielen fett dargestellt).
Notation mit Periodenstrich
Für periodische Dezimalbruchentwicklungen ist eine Schreibweise üblich, bei der der sich periodisch wiederholende Teil der Nachkommastellen durch einen Überstrich markiert wird. Beispiele sind
- 1/6=0,16ˉ,
- 1/7=0,142857.
Umformung periodischer Dezimalbrüch
Zur Umformung periodischer Dezimalbruchentwicklungen verwendet man die Beziehungen:
0,1=91; 0,01=991; 0,001=9991;…
Beispiele
- 0,55555…=0,5=95
- 0,33333…=0,3=93=31
- 0,424242…=0,42=9942=3314
- 0,081081081…=0,081=99981=373
Die
Periode wird jeweils in den
Zähler übernommen. Im
Nenner stehen soviele Neunen, wie die
Periode Stellen hat. Gegebenenfalls sollte der entstandene
Bruch noch gekürzt werden.
Etwas komplizierter ist die Rechnung, wenn die Periode nicht unmittelbar auf das Komma folgt:
Beispiele
0,83333…=0,83=8,3:10=893:10=831:10=325:10=3025=65
0,48363636…=0,4836=48,36:100=489936:100=48114:100=11532:100=1100532=275133
Formel
Für unendliche Dezimalbrüche mit einer Null vor dem Komma lässt sich folgende Formel aufstellen:
p=10m⋅(10n−1)x⋅(10n−1)+y
Dabei sind
p die periodische Zahl,
x die Zahl vor Beginn der
Periode (als Ganzzahl),
m die Anzahl der Ziffern vor Beginn der
Periode,
y die Ziffernfolge der
Periode (als Ganzzahl) und
n die Länge der
Periode.
Die Anwendung dieser Formel soll anhand des letzten Beispiels demonstriert werden:
p=0,48363636…=0,4836
x=48;m=2;y=36;n=2
p=102⋅(102−1)48⋅(102−1)+36=100⋅9948⋅99+36=99004788=275133
Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch.
Rene Descartes
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