Wachstum bei beschränkten Ressourcen
Sei
x(t) die Anzahl der Individuen zum Zeitpunkt
t. Mit
a bezeichnen wir die vorhandenen Nahrungsmittel pro Zeiteinheit und mit
b den Durchschnittsverbrauch der Lebewesen.
Der Term
a−bx(t) beschreibt dann gerade die überschüssige Nahrungsmittelmenge.
Die Wachstumsrate der Population kann durch die
erste Ableitung x′(t) ausgedrückt werden. Diese soll in unserem Modell gerade von der Anzahl der Individuen und der überschüssigen Nahrungsmittelmenge abhängen. Die
DGL lautet damit:
x′(t)=x(t)(a−bx(t)).
x(a−bx)dx=dt
Lösung der DGL
∫x(a−bx)dx=∫dt(1)
x(a−bx)1=xP+a−bxQ
durch, was auf
1=Pa−Pbx+Qx führt. Der
Koeffizientenvergleich liefert das Gleichungssystem:
1=Pa und
Pb+Q=0 ⟹P=a1;
Q=ab.
x0∫xxa1−a−bxabdx=0∫tdt
mit der Lösung
a1ln∣x∣−a1ln∣a−bx∣∣∣∣∣x0x =a1ln∣∣∣∣a−bxx∣∣∣∣∣∣∣∣x0x=t.
⟹a1ln∣∣∣∣a−bxx∣∣∣∣−a1ln∣∣∣∣a−bx0x0∣∣∣∣=t ⟹a1ln∣∣∣∣a−bxx∣∣∣∣=t+a1ln∣∣∣∣a−bx0x0∣∣∣∣ ⟹ln∣∣∣∣a−bxx∣∣∣∣=at+ln∣∣∣∣a−bx0x0∣∣∣∣
⟹a−bxx=a−bx0x0eat ⟹xa−xbx0=ax0eat−bxx0eat ⟹xa−xbx0+bxx0eat=ax0eat ⟹x(a−bx0+bx0eat)=ax0eat
x(t)=a−bx0+bx0eatax0eat
Bildet man den
Grenzwert für
t→∞ so ergibt sich
x→ba. Das System strebt also langfristig einen stabilen Zustand an, und es gilt für große
t:
a−bx≈0, was nichts anderes bedeutet, als das die vorhandenen Nahrungsmittel ausgeschöpft werden.
Das Vektorfeld der DLG in der Grafik veranschaulicht außerdem, dass für Startwerte
x0, die sehr viel größer als
ba sind, die Anzahl der Individuum sehr schnell abnimmt. Das Futter reicht nicht, und es muss erst einmal heftig gestorben werden, bis der Gleichgewichtszustand erreicht ist.
Die Furcht vor der Mathematik steht der Angst erheblich näher als der Ehrfurcht.
Felix Auerbach
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