Differentialgleichungen mit getrennten Variablen
Eine Differentialgleichung mit getrennten Variablen hat die Gestalt
y´=g(x)⋅h(y),
(1)
die rechte Seite lässt sich also in Produktform schreiben, wobei der eine Faktor nur von
x und der andere nur von
y abhängt.
Zur Lösung formt man
(1) in
h(y)y´=g(x) um und findet die Lösung durch
Integration beider Seiten:
∫h(y)dy=∫g(x)dx
Wenn möglich, löst man das Ergebnis dann nach
y auf, andernfalls erhält man eine
implizite Funktion.
Liegt eine
Differentialgleichung nicht in Form
(1) vor, so kann es dennoch möglich sein, sie in diese Form zu überführen. Dann spricht man von der
Trennung der Variablen oder
Trennung der Veränderlichen.
Beispiele
Beispiel 166V
y´=−yx (2)
⟹ y′y=−x ⟹ ∫ydy=−∫xdx ⟹ 2y2=−2x2+C
⟹ x2+y2=2C.
Dies ist eine Kreisgleichung (
Formel 15VR). Bei der Lösungsmenge handelt es sich also um konzentrische
Kreise um den Ursprung. Dieses Beispiel zeigt auch, dass es nicht immer sinnvoll ist, nach einer expliziten Form der Lösung zu suchen, da uns dann eine Kreishälfte verloren ginge.
Ändern wir in der
Differentialgleichung (2) das Vorzeichen:
y´=yx, so können wir den Rechenweg unter Beachtung des geänderten Vorzeichens übernehmen und erhalten als Lösung Kurven der Gestalt
y2−x2=2C, wobei es sich um
Hyperbeln handelt.
Wie ist es möglich, daß die Mathematik, letztlich doch ein Produkt menschlichen Denkens unabhängig von der Erfahrung, den wirklichen Gegebenheiten so wunderbar entspricht?
Albert Einstein
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