Endliche Posets

Matrixdarstellung

Sei P={a1,,an}P=\{a_1,\dots,a_n\} ein endliches Poset. Dann kann man dieses als 0-1-Matrix M=(m11m1nmn1mnn)M=\begin{pmatrix}m_{11} &\dots & m_{1n} \\ \vdots& &\vdots \\ m_{n1} &\dots & m_{nn} \end{pmatrix} darstellen, wobei mkl=1m_{kl}=1 falls akala_k\le a_l, sonst mkl=0m_{kl}=0.
Wir nennen MM die Ordnungsmatrix.
Wegen der Reflexivität ist die Hauptdiagonale von MM mit Einsen belegt (mkk=1m_kk=1). Die Antisymmetrie bedeutet, dass für klk\ne l niemals mkl=mlk=1m_{kl}=m_{lk}=1 gelten kann. Und wegen der Transitivität muss für MM gelten: ist akl=alm=1a_{kl}=a_{lm}=1, so auch ist auch akm=1a_{km}=1.
Im weiteren Verlauf werden wir sehen, dass man jede Ordnungsmatrix durch Umordnung der Elemente in eine obere Diagonalform bringen kann, wo unter der Hauptdiagonalen nur Nullen stehen, also akl=0a_{kl}=0 für k>lk>l.

Insotone Abbildungen in die ganzen Zahlen

Für aPa\in P bezeichnen wir mit Mi(a):=Mi({a})\Mi(a):=\Mi(\{a\}) die Minorante von aa und mit Ma(a):=Ma({a})\Ma(a):=\Ma(\{a\}) die Majorante von aa.

Satz A9TA

Sei μ,ν:PZ\my, \ny: P\to \Z mit μ(a)=Mi(a)\my(a)=|\Mi(a)| und ν(a)=Ma(a)\ny(a)=|\Ma(a)| für aPa\in P. Dann sind μ\my und ν-\ny isoton.

Beweis

Sei aba\le b. xMi(a)    xabx\in\Mi(a)\implies x\le a\le b, also xMi(b)x\in\Mi(b), daher Mi(a)Mi(b)\Mi(a)\subseteq \Mi(b)     \implies μ(a)=Mi(a)Mi(b)=μ(b)\my(a)=|\Mi(a)|\le |\Mi(b)|=\my(b).
xMa(b)    xbax\in\Ma(b)\implies x\ge b\ge a, also xMa(a)x\in\Ma(a), daher Ma(a)Ma(b)\Ma(a)\supseteq \Ma(b)     \implies ν(a)=Ma(a)Ma(b)=ν(b)\ny(a)=|\Ma(a)|\ge |\Ma(b)|=\ny(b). \qed

Bemerkungen

In einer Ordnungsmatrix MM sind μ\my-Werte genau die Spaltensummen und die ν\ny-Werte die Zeilensummen.
Sei PP ein nn-elemetiges Poset, dann gilt für pPp\in P 1μ(p),ν(p)n1\le \my(p),\ny(p)\le n. (wegen aMi(a)a\in\Mi(a) bzw. aMa(a)a\in\Ma(a) und die Minoranten und Majoranten können maximal nn Elemente enthalten.)
Sei nun P={p1,,pn}P=\{p_1,\dots,p_n\}, dann gilt k=1nμ(pk)=k=1nν(pk)\sum\limits_{k=1}^n \my(p_k)=\sum\limits_{k=1}^n \ny(p_k), denn beide Summen entsprechen in der Ordnungsmatrix der Anzahl der Einsen.
 
 

Die Furcht vor der Mathematik steht der Angst erheblich näher als der Ehrfurcht.

Felix Auerbach

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