Winkelmessung in euklidischen Vektorräumen
Das
Skalarprodukt kann man zur
Messung von Winkeln heranziehen. Man definiert für zwei Vektoren
a und
b:
cosΦa,b=∣∣a∣∣∣∣b∣∣σ(a,b)
und spricht dann vom
Winkel zwischen
a und
b. Wegen
Satz 5310E liegt der
Quotient immer im
Intervall [−1,1] und damit ist der
Winkel wohldefiniert.
Wegen der
Symmetrie von
σ handelt es sich dabei nicht um einen orientierten
Winkel. Daher kann man auch nur Winkelgrößen von
0 bis
π (180°) auf diese Art festlegen. Der folgende Satz zeigt, dass der
Winkel die Eigenschaften hat, die wir von einem "Ding
Winkel" wie wir es aus der
Elementargeometrie kennen, erwarten.
Satz 5313A (Eigenschaften des Winkels zwischen Vektoren)
- Φa,b=Φb,a
- Φa,−b=π−Φa,b
- Φαa,βb=Φa,b für α,β>0
- a,b sind linear abhängig ⟺Φa,b∈{0,π}
- a⊥b⟺Φa,b=2π
Beweis
Die Behauptungen (i) bis (iii) sind durch triviales Anwenden der Definition nachzuvollziehen.
Satz 5313B (Kosinussatz in euklidischen Vektorräumen)
∣∣a−b∣∣2=∣∣a∣∣2+∣∣b∣∣2−2∣∣a∣∣∣∣b∣∣cosΦa,b
Beweis
∣∣a−b∣∣2=σ(a−b,a−b) =σ(a,a)+σ(b,b)−2σ(a,b) =∣∣a∣∣2+∣∣b∣∣2−2∣∣a∣∣∣∣b∣∣∣∣a∣∣∣∣b∣∣σ(a,b) =∣∣a∣∣2+∣∣b∣∣2−2∣∣a∣∣∣∣b∣∣cosΦa,b □
So kann also die Mathematik definiert werden als diejenige Wissenschaft, in der wir niemals das kennen, worüber wir sprechen, und niemals wissen, ob das, was wir sagen, wahr ist.
Bertrand Russell
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